Europas schnellster Rechner steht in Jülich

27.05.2009
"Jugene" im Forschungszentrum Jülich knackt als erster europäischer Supercomputer die Petaflops-Marke.

Die Rechenmaschine arbeitet pro Sekunde mehr als eine Billiarde Rechenschritte (Petaflops) ab und ist damit nach Angaben des Forschungszentrums in Jülich rund 50.000 Mal schneller als ein moderner PC.

Der Supercomputer mit dem Namen Jugene wurde Ende Mai von Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, sowie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers eingeweiht. Der Rechner wird für wissenschaftliche Simulationen eingesetzt. Forscher berechnen damit etwa Klimaveränderungen, die Strömung in einer Blutpumpe oder die Funktion neuer Halbleiter.

Technisch basiert die Installation auf IBMs Großrechner "Blue Gene/P". Im Inneren arbeiten knapp 300.000 Power-PC-Prozessoren mit einer Taktfrequenz von jeweils 850 Megahertz. Der Arbeitsspeicher umfasst 144 Terabyte. Die Installation ist auf 72 wassergekühlte Racks verteilt, die mit einer Netzbandbreite von 5,1 Gigabyte/s verknüpft sind. Die Leistungsaufnahme beläuft sich auf stattliche 2,2 Megawatt allein für den Supercomputer. Die gesamte Halle, in der die Rechner stehen, benötigt 5,3 Megawatt für den Betrieb. Die verwendete Technik gilt für Supercomputing-Verhältnisse als energiesparend. Zum Vergleich: 50.000 PCs würden bei einer Leistungsaufnahme von durchschnittlich 100 Watt (ohne Bildschirm) etwa fünf Megawatt verbrauchen.

Die Finanzierung von Jugene im hohen zweistelligen Millionenbereich teilen sich der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen. In der Weltrangliste der Supercomputer rückt der Jülicher Rechner nach jetzigem Stand auf den dritten Platz vor. Die nächste "Top-500"-Rangliste der weltweit schnellsten IT-Installationen erscheint Ende Juni. (tc/jha)