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Europa bläst zum Kampf gegen Cyber-Verbrechen

23.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der 41 Mitgliedsstaaten umfassende Europarat erwägt, ein länderübergreifendes Abkommen zum Kampf gegen die Kriminalität im Internet zu verabschieden. Ein entsprechender Vorschlag wurde bereits im Oktober eingereicht, im Januar 2001 soll darüber beraten werden. Dies teilte ein Sprecher des Rates in Brüssel mit. Die europäischen Staaten wollen vor allem die derzeitigen Schwierigkeiten bei der internationalen Ahndung von Vergehen abschaffen. Ein Anwalt des Europarates erklärte: "Wenn beispielsweise ein italienischer Hacker in einen PC in Deutschland einbricht, ist es nach den bestehenden Gesetzen schwer, die Auslieferung des Übeltäters zu einem deutschen Gerichtsverfahren zu bewirken. Ein europaweites Abkommen würde diesen Prozess vereinfachen."

Kommt es zu einem entsprechenden Beschluss des Europarates, müssen einige Staaten ihre eigenen Gesetze an das Abkommen anpassen. Andere wiederum, darunter Italien und Niederlande, übernehmen Europarat-Entscheidungen automatisch.