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EU will elektronische Warenlieferungen aus dem Ausland besteuern

06.06.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission will noch in dieser Woche einen Gesetzesvorschlag in Brüssel einreichen, wonach Firmen außerhalb der EU künftig auf elektronisch nach Europa ausgelieferte Waren Mehrwertsteuer zahlen müssen. Die Steuer würde für Güter wie Videospiele, Musik oder Software anfallen, die vom Verbraucher über das Internet heruntergeladen werden können. Physisch ausgelieferte Waren sollen nicht besteuert werden, da auf diese bereits Mehrwertsteuer erhoben wird. Von dem Vorschlag betroffen sind Firmen mit Hauptsitz außerhalb der EU, deren Umsatz innerhalb der EU bei über 100 000 Euro im Jahr liegt. Bisher sind EU-Unternehmen gegenüber Firmen aus dem Ausland im Nachteil, denn für die elektronischen Waren einheimischer Anbieter muss bereits Mehrwertsteuer bezahlt werden. Sollte der Gesetzesvorschlag angenommen werden, dauert die Ratifizierung erfahrungsgemäß zwischen 18 und 24 Monaten.