Nikon Coolpix S1000pj

Erste Kompaktkamera mit integriertem Projektor

04.08.2009
Von pte pte
Der japanische Kameraspezialist Nikon hat heute eine Weltneuheit vorgestellt - eine Kompaktkamera mit integriertem Minibeamer.

Der Projektor wirft die aufgenommenen Bilder in einer Auflösung von 640 mal 480 Bildpunkten in Diagonalen von bis zu 40 Zoll an die Wand . Die Coolpix S1000pj soll im September zum Preis von 429 Euro auf den Markt kommen. "Wir wollen mit unseren neuen Produkten unseren Anspruch als Markt- und Innovationsführer unterstreichen", so Uwe Keuchel, Nikon-General-Manager für Deutschland, Österreich, Slowenien und die Niederlande, gegenüber pressetext. Neben der Beamer-Kamera Coolpix S1000pj stellte Nikon noch weitere Innovationen im Kompaktkamerabereich vor, darunter einen Touchscreen-Fotoapparat mit OLED-Display, eine kompakte Kamera mit besonders geringer Auslöseverzögerung und - für eitle Fotografen - eine Software-Hautglättungsfunktion für Portraitaufnahmen.

"Die Idee, einen Projektor in Kameras zu integrieren hatte man schon in den Siebzigern", so der bei Nikon für den Profibereich verantwortliche Otto Gugler. Nun sei die Technik endlich so weit, diese Vision wahr werden zu lassen. Unter Einsatz von LED-Technik sind heute sogenannte Pico-Projektoren, die sich in Handys, Kameras und andere Mobilgeräte integrieren lassen, möglich. Freilich eignet sich die mit einer Größe von sechs mal zehn mal zwölf Zentimetern kompakte S1000pj nicht als vollwertiger Beamer-Ersatz. Durch die geringe Lichtstärke von nur zehn Lumen und die ebenfalls relativ geringe Auflösung ist die Technik nur in dunklen Räumen und bei kleineren Projektionsflächen sinnvoll nutzbar. Der Fotoapparat kann nur auf der Speicherkarte befindliche Bilddateien projizieren, eine Verwendung als externer Beamer, etwa für Notebooks, ist nicht angedacht. Besser als das kleine in die Kamera integrierte 2,7 Zoll-Display sei die Technik für kurze Fotopräsentationen dennoch, so Gugler. Die S1000pj nimmt Bilder in zwölf Megapixel Auflösung auf. Sie bringt fünffach optischen Zoom, eine Brennweite von 28 bis 140 Millimetern (Kleinbild) und eine Lichtempfindlichkeit von bis zu ISO 6400 mit.

Neben der Beamer-Kamera hat Nikon noch weitere Kompaktkameras vorgestellt. So kommt etwa mit der "Coolpix S70" im September ein Modell, das mit einem OLED-Touchscreen aufwartet. "Die Kamera hat nur zwei bewegliche Teile - den Einschalter und einen Auslöser", sagt Gugler. Alle anderen Einstellungen, auf Wunsch selbst der Auslöser, werden mithilfe des Touchscreens bedient. Der Multitouch-fähige 3,5 Zoll-Monitor verbraucht im Vergleich zu herkömmlichen LCD-Displays nur ein Viertel an Energie. Die schnellere Reaktionszeit und die bessere Farbdarstellung sind weitere Vorteile gegenüber der alten Technik. Beim Aufladen des Akkus setzt man bei dem Modell auf USB, wie es sich in der EU auch als einheitlicher Standard für Handys durchgesetzt hat. Das Gerät kommt ebenso wie die S1000pj mit zwölf Megapixeln und fünffach optischem Zoom. Zusätzlich nimmt es Videos in 720p-HD-Auflösung auf. Preislich soll sich die S70 im Bereich von rund 380 Euro bewegen.

Großen Wert legt man bei Nikon derzeit auf in die Kamera integrierte Bildbearbeitungsmöglichkeiten. "Viele Verbraucher kaufen Kameras, haben aber keinen Computer zur Nachbearbeitung oder sind mit dessen Benutzung überfordert", sagt Gugler. Deshalb habe man zum einen eine Motivautomatik, die das zu fotografierende Objekt erkennt und automatisch das passende Aufnahmeprogramm auswählt, zum anderen Bearbeitungsfunktionen wie den eingangs erwähnten Hautweichzeichner integriert. Dieser basiert auf der bereits länger bekannten Gesichtserkennungstechnologie, wie sie in vielen aktuellen Kameras zum Einsatz kommt. Erkennt die Technologie Unebenheiten im Gesicht des Fotografierten, kann sie auf Wunsch die Haut weichzeichnen und Falten verdecken. "Der Glättungsgrad ist dabei einstellbar und das System ist nicht automatisch aktiv. Man kann es auch im Nachhinein auf das gewünschte Bild anwenden und dieses als Kopie abspeichern, um das Original zu behalten", so der Fachmann.

Neben den OLED-, Projektor- und Bildbearbeitungsinnovationen präsentierte Nikon auch noch die Coolpix-Modelle "S640" und "S570". Ersteres wird mit besonders schnellen Auslösezeiten, die schon beinahe an Spiegelreflexkameras heranreichen, beworben. Die S570 soll besonders durch einfache Bedienung und buntes Design überzeugen. Beide Kameras sind ab September erhältlich. Die S640 soll 269, die S570 219 Euro kosten. Neben dem Kompaktkameramarkt, den Nikon in Österreich mit einem Marktanteil von 18 Prozent dominiert, soll auch der digitale Spiegelreflexmarkt bedient werden. Erwähnenswert ist hier besonders das Einsteigermodell "D3000", das angehenden Spiegelreflexfotografen durch die Guide-Funktion, quasi ein in die Kamera integriertes Tutorial, entgegenkommen soll. Der Nachfolger der populären "D300", die "D300S", ergänzt das Vorgängermodell um die Möglichkeit, 720p-HD-Videos aufzunehmen. Beide Spiegelreflexneuheiten sind ab Ende August verfügbar. (pte)