Konkretisierung der OSI-Norm in Genf und Stuttgart:

Erste internationale Edifact-Nachricht

28.10.1988

MÜNCHEN (CW) - Zwei wichtige Edifact-Ereignisse gaben sich die Tür in die Hand: In Genf wurde auf einer Sitzung der United Nations Economic Commission of Europe (UNECE) eine erste international vereinbarte Edifact-Message vorgelegt. Kurz danach trafen sich EDI-Experten zu einem Informationsaustausch in Stuttgart.

Mit der "commercial invoice" hoben die UN-Spezialisten für den elektronischen Nachrichtenaustausch sozusagen die erste Nachricht im Bereich Rechnungen aus der Taufe. Weitere wichtige Basisdokumente, die man kürzlich hier verabschiedete, bestehen aus Regeln zur Aufstellung von Nachrichten sowie einem formellen Verfahren zur Änderung der Normen.

An den Beratungen beteiligten sich auch mehrere Fachleute aus der Bundesrepublik, die im deutschen Gremium für Handelsvereinfachungen (deupro) mitarbeiten. Bei der Erörterung internationaler Aktivitäten rückten die Beteiligten ein Pilotprojekt für den Datenaustausch im Zollbereich zwischen Europa und den USA besonders in den Vordergrund. Zur Förderung der weltweiten Edifact-Anwendung wurde die Einbeziehung des ostasiatischen Raumes als weitere regionale Edifact-Gruppe anerkannt. Wege für die notwendige fernöstliche Koordinierung müssen allerdings noch gefunden werden.

Weitere Themen: Rechtsaspekte beim Datenaustausch, Kosten-Nutzen-Analyse bei Handelserleichterungen und Anwendung sowie Verbesserung von ece-Empfehlungen (unter anderem für Zahlungsbedingungen, die Beschreibung der Frachtkosten und Gebühren, Zeitangaben).

Auch in Stuttgart kam man ein Stück weiter: Hier waren insgesamt 85 Vertreter aus den verschiedensten Industrie- beziehungsweise Wirtschaftszweigen wie Transport, Fertigung, Bankwesen, Versicherungen, Öffentliche Verwaltung, Telekommunikation und Datenverarbeitung zugegen. Fortschritte erzielte man hier insbesondere auf den Gebieten "Purchase Order" "Dispatch Advice" und "International Forwarding and Transport Message".