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Ericsson lizenziert seine Handytechnik

03.09.2001
Ericsson forciert seinen Ausstieg aus dem Mobilfunk-Endgerätegeschäft. Über eine neue Tochter unter Leitung des bisherigen Consumer-Chefs Tord Wingren will der schwedische Konzern seine Technik verstärkt Konkurrenten andienen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der schwedische Mobilfunkkonzern Ericsson hat am Freitag angekündigt, seine Handy-Technik künftig an andere Hersteller in Lizenz zu geben. Zu diesem Zweck haben die Schweden ein neues Tochterunternehmen namens Ericsson Mobile Platform gegründet. An dem Lizenzierungsprogramm wurde dem Unternehmen zufolge bereit seit Anfang des Jahres gearbeitet, es gebe auch schon erste Kunden.

Ericsson bietet interessierten Herstellern unter anderem komplette Komponenten-Spezifikationen, Platinenlayouts oder Software an und ist auf Wunsch auch bei der Anpassung an Fremdgeräte behilflich. "Wir sehen den Handymarkt vor der gleichen Transformation wie sie die PC-Branche in der Vergangenheit durchgemacht hat", erklärte Senior Vice President Technology Jan Uddenfeldt. "Künftig werden nur noch wenige Unternehmen Plattform-Chipsets liefen, aber viele die darauf basierenden Endgeräte."

Auch Konkurrent Motorola hatte Ende Juli angekündigt, er wolle seine Handy-Chips aggressiv an andere Hersteller vermarkten, darunter Nokia. Ericsson zieht sich bereit seit geraumer Zeit zunehmend aus dem Endgerätegeschäft zurück. Zuerst hatten die Schweden ihre Fertigung an den Contract Manufacturer Flextronics outgesourct, Anfang Oktober bringen sie dann die Sparte in ein - noch namenloses - Joint Venture mit Sony ein (Computerwoche online berichtete).