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Epcos im Rückwärtsgang

22.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Bauelementehersteller Epcos hat vergangenen Freitag seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr drastisch reduziert. Statt eines zweistelligen Millionengewinns rechnet das Unternehmen nun mit einem Verlust in vergleichbarer Höhe. Grund für den düsteren Ausblick seien der Preisdruck sowie die schwache Nachfrage, teilte Epcos mit. Mit einer Verbesserung sei bis zum Ende des Geschäftsjahres (30. September) nicht zu rechnen. Der Umsatz soll 1,9 Milliarden Euro betragen, rund 30 Prozent weniger als im vergangenen Fiskaljahr.

Im abgelaufenen dritten Quartal beliefen sich die Einnahmen nach vorläufigen Zahlen auf 329 Millionen Euro, drei Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt bei minus 16 Millionen Euro. Folglich ist Epcos auf einen strikten Sparkurs eingeschwenkt, betriebsbedingte Kündigungen seien nicht auszuschließen. Noch im Mai hatte das Unternehmen die Märkte mit einem positiven operativen Ergebnis überrascht und eine Belebung der Nachfrage für den Sommer und den Herbst prognostiziert. Als Reaktion auf die Hiobsbotschaft brach der Kurs der Epcos-Aktie um 16 Prozent ein. In den letzten zwölf Monaten ist das Papier von rund 120 Euro auf 20 Euro abgestürzt. (ajf)