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Eito prognostiziert moderates ITK-Wachstum für 2002

01.03.2002
Der weltweite ITK-Markt soll nach einem eher geringen Wachstum 2001 in diesem Jahr wieder um 6,6 Prozent zulegen. Im kommenden Jahr rechnet Eito mit einer Steigerung von 9,8 Prozent.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltweite Markt für Informations- und Telekommunikationstechnologien (ITK) wuchs im vergangenen Jahr lediglich um 4,4 Prozent auf 2,3 Billionen Euro. Das ist die geringste Steigerungsrate seit 1993. Im laufenden Jahr soll das Handelsvolumen jedoch wieder um 6,6 Prozent auf 2,4 Billionen Euro zulegen und im Jahr 2003 sogar um 9,8 Prozent ansteigen. Das geht aus der jüngsten Studie der European Information Technology Observatory (Eito) hervor. Noch vor einem Jahr hatte Eito für 2001 eine Zuwachsrate von 9,6 Prozent vorausgesagt. In dieser Prognose hatte man jedoch die Auswirkungen der US-Terrorattacken vom September 2001 nicht berücksichtigt, erklärte Bernhard Rohleder und Geschäftsführer des Bitkom, Managing Director von Eito. Dies sei die erste Fehleinschätzung in der zehnjährigen Geschichte der Initiative gewesen.

Die Konjunkturflaute traf die Regionen im vergangenen Jahr unterschiedlich hart. So sei der ITK-Markt in Westeuropa lediglich um 5,1 Prozent auf 643 Milliarden Euro gewachsen. Im laufenden Jahr sollen die Westeuropäer jedoch wieder um 5,4 Prozent auf 678 Milliarden Euro und im Jahr 2003 um 7,8 Prozent auf 731 Milliarden Euro zulegen. Der ITK-Markt in den USA verzeichnete 2001 eine Steigerung von lediglich 0,5 Prozent und soll in diesem Jahr um 3,9 Prozent wachsen. Japan konnte im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent draufsatteln und wird laut Eito 2003 eine Zuwachsrate von 8,8 Prozent erreichen. Am weltweiten ITK-Markt besitzen die USA mit 34 Prozent jedoch nach wie vor den größten Anteil. Europa (inklusive Osteuropa) und Japan kommen auf 29 beziehungsweise zwölf Prozent.

Die TK-Dienstleistungen sind mit 39 Prozent das größte ITK-Segment. Dieser Bereich legte weltweit im vergangenen Jahr um 9,5 Prozent zu und soll in diesem Jahr um 6,7 Prozent wachsen. An zweiter Stelle folgen die IT-Services mit einem Marktanteil von 21 Prozent. Dieser Sektor gewann 2001 um acht Prozent. Der Computerhardware-Bereich, in dem die Einnahmen im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent sanken, kam auf einen Anteil von 14 Prozent. In diesem Jahr soll der Umsatz hier auf Vorjahresniveau bleiben, bevor er 2003 wieder um 4,5 Prozent steigen wird.

Der Bereich Softwareprodukte erzielte 2001 mit einem achtprozentigen Wachstum einen Marktanteil von elf Prozent. Für dieses Jahr prognostiziert Eito eine Steigerungsrate von 8,9 Prozent. Die Einnahmen mit Datenkommunikations- und Netzwerkausrüstung machten im vergangenen Jahr sieben Prozent des ITK-Marktes aus und sollen 2002 um 3,1 Prozent zulegen. Auch das einst so umsatzstarke Segment für Verbraucher-Kommunikationsprodukte kam 2001 nur auf einen Marktanteil von sieben Prozent. Hier fielen die Einnahmen 2001 um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sie sollen sich dieses Jahr mit einer Wachstumsrate von drei Prozent jedoch wieder leicht erholen.

Europa auf dem Weg zur E-Economy

Europa befinde sich trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage weiterhin auf dem Weg zur E-Economy, hob Eito-Chairman Bruno Lamborghini positiv hervor. So sei die Verbreitung des Internet im vergangenen Jahr deutlich vorangeschritten. Rund 148 Millionen Europäer oder 38 Prozent der Bevölkerung surften inzwischen im Web. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Internet-Nutzer bis 2005 auf 63 Prozent der Bevölkerung steigen wird", prognostizierte Lamborghini. Der westeuropäische E-Commerce-Markt habe im vergangenen Jahr 172 Milliarden Euro erreicht und soll bis 2005 auf 1,7 Billionen Euro anwachsen.

Interessierte können die Studie "European Information Technology Observatory 2002 - 10th Edition" über die Eito-Homepage bestellen. (ka)