Man braucht nur jemanden, der rangeht:

Eine Lanze für kleine COM-Anwender

08.05.1981

Gibt es überhaupt die "kleinen" COM-In-house-Anwender? Gott sei Dank, es gibt sie, die Pitney- Bowes, Heppenheim, die National Semiconductor, Fürstenfeldbruck, und andere. Klein heißt in diesem Falle: Break-even-point zum eigenen COM-System bei 100 000 bis 150 000 Druckseiten monatlich; Installation im Rechenzentrum; Handling im RZ oder RZ-Umfeld.

Weit und breit - um die Skizze fortzusetzen - finden sich beim "Kleinen" kein Mikrofilm-Spezialist, kein Naß oder Trockenfetisch ist, keine entscheidungshemmenden Vorurteile, statt dessen kompetente Informationsmanager.

Man entscheidet sich für eine Systemlösung im Bereich der Computerausgabe, die ganz einfach nur Kosten senkt, keine neuen verursacht. Die Anlage produziert Fiche - täglich "nur" ein bis zwei Stunden möglicherweise - ohne Operator-Eingriff. Damit ist ein Kompakt-COM-System bereits wirtschaftlich, ohne Tag- und Nachtschicht, ohne COM-Abteilungsleiter, ohne Spezialistenteam.

Profit ohne Elitestatus

Es erarbeitet, man stelle sich vor Profit, einfach so, sogar einen, der sich sehen lassen kann. Die Akzeptanz ist sehr gut, ohne Mikrofilm-Beauftragten, ohne Mikrofilm-Abteilung, ohne jahrelange Teilnahme an COM- oder Mikrofilm-Seminaren. Von Nachteil ist natürlich, daß man nicht zur "Creme" der Mikrofilm-Spezialisten zählt.

Der Eintritt in diese Elite ist verwehrt. Denn dort diskutiert man meist nur, besucht Ausstellungen, Seminare, auf denen, neu verpackt, eigentlich nur immer dasselbe dargeboten wird, notfalls man selbst. Nur keine Kompetenz, keine Entscheidung; Break-even-point anno 2001, das hat man schon vor Jahren festgestellt.

Eine Reihe "kleiner" COM-In-house-Anwender ist aufgrund der richtigen Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt übrigens "groß" geworden; das heißt dann: interne Produktionskosten für einen Fiche nicht mehr 5, 6 oder 7, sondern 4, 3 oder 2 Mark. Oder 1 bis 2 Pfennige pro Druckseite, beim Duplikat nur ein Bruchteil dessen. Die monatlichen Kostensenkungen sind fünfstellig.

Zur Erläuterung: eine Kompakt-COM-Anlage kann monatlich, einen achtstündigen Arbeitstag vorausgesetzt, zirka 6000 bis 8000 Originale erstellen. Das entspricht einem Papiervolumen von zirka 1,5 Millionen Druckseiten oder etwa 800 Kartons Tabellierpapier. In diesem Fall ist natürlich, durchschnittliche Duplikatmengen einbezogen, Personalkapazität mit einzuplanen. Daumenregel: Zirka 5000 Fiche-Originale sind mit einer Person zu bewältigen. In der Praxis bestehen unterschiedliche, erfolgreiche COM-Organisationsformen, die sich an den Benutzer-Bedürfnissen und seiner Organisationsstruktur orientieren. Bei Erarbeitung exakter Soll-Konzeptionen geben die Hersteller gerne Unterstützung.

So gesehen könnte man glauben, daß COM zu einfach, erschreckend einfach aus Sicht der Spezialisten ist. Zukunftssicher nach wie vor als wichtiger Baustein des Informationssystems der 80er Jahre, problemlos in der Herstellung als Computer-Output, überschaubar und effizient in der Anwendung.

Man braucht nur jemanden, der rangeht, entscheidet, manchmal nur entscheidet, etwas zu tun. Etwa nach dem Motto "Wer nachdenkt, kommt zu COM" (Zitat von Klaus Köppen, Leiter der Organisation und Datenverarbeitung bei Pitney-Bowes, Heppenheim). Deshalb ist er nicht nur aus Sicht des COM-Herstellers ein so erfreulicher Lichtblick. Dem EDV-Leiter, Systemplaner oder Informationsmanager zur Nachahmung empfohlen! Er weiß meist am besten, wo wieviel Papier nach wie vor (zuviel gedruckt wird. Lassen Sie sich nicht auf Dauer durch andere, stets nachwachsende (sicherlich auch wichtige) Projekte von einer zumindest groben COM-Wirtschaftlichkeitsrechnung abhalten! Packen Sie's an, damit Sie wie andere COM-Inhouse-Anwender sagen können: "Kaum eine andere organisatorische Einführung war so unproblematisch und wirtschaftlich wie COM" (Zitat H. Looks, Direktor der Deutschen Bau- und Bodenbank, Mainz).

* Bruno Pohl ist stellvertretender Vertriebsleiter Systeme bei Datagraphix GmbH, Wiesbaden.

_AU:Bruno Pohl