Eine große Koalition zwischen IT und Business

21.11.2005

Parallelen zwischen dem politischen Berlin und den Unternehmenswelten gibt es auf den ersten Blick keine. Auf den zweiten Blick könnten der neue Finanzminister Peer Steinbrück und Co. von den IT-Managern lernen. Viele der in dem Heft vorgestellten CIOs haben schmerzhafte Einschnitte schon hinter sich. Sparen, streichen, kürzen, entlassen oder standardisieren, konsolidieren, harmonisieren und abbauen, wie sie es selbst ausdrücken würden - diese Vokabeln bestimmten ihr Tun in den vergangenen Jahren. In den mageren Zeiten ist allerdings das Selbstbewusstsein der IT nicht geschrumpft, sondern gewachsen: Nachdem sie einmal begriffen haben, dass es zur großen Koalition mit dem Business keine Alternative gibt, nehmen viele IT-Chefs ihre Rolle als Partner ernst. Sie warten nicht nur auf die nächsten Aufträge, um diese im Zeit- und Budgetrahmen zu erfüllen. Statt dessen werden sie selbst aktiv, gehen auf die Fachabteilungen zu oder zeigen, dass sich standortübergreifende Zusammenarbeit manchmal besser rechnet als das vermeintliche Allheilmittel Outsourcing.

In diesem Sinne finden Sie in dem Heft viele Beispiele für erfolgreiches Sparen, aber auch Projekte, die den Anwendern die Arbeit erleichterten. Erfolgreiche Projektarbeit, Innovationsfähigkeit und vor allem die Vermittlerrolle zwischen IT und Business sind für uns die wichtigsten Kriterien, an denen sich ein Manager messen lassen muss, bevor er sich zu den CIOs des Jahres zählen darf. In diesem Jahr gehören 54 Führungskräfte aus unterschiedlichsten Branchen zu diesem Kreis, nominiert waren am Anfang des Wettbewerbs über 300. Die rege Teilnahme freut uns ebenso wie die Bereitschaft der IT-Manager, uns Einblick in ihre Arbeit zu geben. Den Siegern gratulieren wir herzlich, allen Lesern wünschen wir viele Einblicke bei der Lektüre.