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ECO-Forum: Schwarze Schafe bringen Online-Marketing in Misskredit

15.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bereits acht Millionen Verbraucher sind in die Fänge von E-Mail-Adressenhändlern geraten, gibt das Electronic-Commerce-Forum (ECO) des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft bekannt. Obwohl in Deutschland ohne Zustimmung der Eigentümer gesetzlich verboten, blühe der Handel mit den elektronischen Adressen. Die Anwender sehen das Resultat jedes Mal, wenn sie Ihre Postfächer abfragen und erwünschte Nachrichten in der Flut der Werbe-Mails nicht mehr ausmachen können.

Leidtragende sind laut ECO jedoch nicht nur die Verbaucher, sondern auch seriöse Unternehmen. Oft zahlen diese viel Geld für Adressen, von denen sich im Nachhinein herausstellt, dass sie illegal beschafft wurden. Zudem seien E-Mails als Marketing-Instrument für viele Firmen nicht mehr zu gebrauchen, da sich die Adressaten zunehmend belästigt fühlen. Neue Kunden könne man so nicht gewinnen.

Um sich vor unerwünschter E-Mail-Werbung zu schützen, rät der Verband der deutschen Internetwirtschaft:

die persönliche Mail-Adresse nur an Geschäftspartner und Freunde herauszugeben,

für andere Fälle wie die Teilnahme an Preisausschreiben eine zweite Adresse bei einem Mail-Dienst wie zum Beispiel GMX oder Freenet einzurichten und

niemals auf Werbe-Mails zu antworten oder Beschwerden an den Absender zu schicken, um seine Adresse nicht zu validieren.

Nach Beobachtungen von ECO greifen technisch versierte Anwender teilweise zu drastischen Maßnahmen, um den Schutz ihrer Privatsphäre gegen die Marketinginteressen der Wirtschaft durchzusetzen. Sie legen kurzerhand die Server von Massenversendern durch Cyber-Attacken lahm. (lex)