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EchoStar darf Hughes nicht kaufen

11.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Fusion der beiden größten US-amerikanischen Satellitenfernsehfirmen EchoStar Corp. und Hughes Electronics Corp. ist vorerst gescheitert. EchoStar wollte die General-Motors-Tochter Hughes für 18 Milliarden Dollar erwerben. Dagegen hatte sich jedoch der Widerstand der US-Kartellbehörde sowie 23 US-Bundesstaaten erhoben.

Hughes ist mit seiner DirecTV-Sparte der größte US-amerikanische Anbieter von Satellitenfernsehen. EchoStar rangiert mit Dish Network an zweiter Position. Gemeinsam hätten beide Firmen eine monopolartige Marktstellung erreicht, bemängelten die Fusionsgegner.

Nun einigten sich die Beteiligten darauf, die Kaufverhandlungen einzustellen. EchoStar muss im Zuge dessen eine Abstandszahlung in Höhe von 600 Millionen Dollar an General Motors entrichten. Darüber hinaus plant das Unternehmen 700 Millionen Dollar an Sonderabschreibungen für die geplatzte Übernahme ein.

Der Mutterkonzern der Hughes Electronics, General Motors, bemüht sich seit Mitte 2000 das Satellitenfernsehgeschäft meistbietend an den Mann zu bringen. Nach dem Übernahmeverbot durch die Kartellbehörde stehen die Chancen für weitere Interessenten allerdings günstig, den TV-Anbieter für weniger als 18 Milliarden Dollar zu ergattern.

Branchenkenner rechnen damit, dass die News Corp. des australischen Medienzaren Rupert Murdoch mit einem Angebot aufwarten wird. Murdochs Unternehmen war bereits im Frühjahr 2001 an einem Bieterverfahren beteiligt aber von EchoStar überboten worden. (bw)