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Earthlink senkt Verluste

30.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Earthlink, der drittgrößte ISP (Internet-Service-Provider) in den USA, konnte seinen Verlust im dritten Quartal deutlich reduzieren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank das Nettodefizit von 84,4 Millionen auf 30,1 Millionen Dollar oder 20 Cent pro Aktie. Der Pro-forma-Verlust fiel mit 645.000 Dollar sogar deutlich niedriger als das Minus von 22,7 Millionen Dollar im Vergleichszeitraum aus. Einen Großteil des Rückgangs verdankt das Unternehmen aus Atlanta der Einführung neuer Bilanzierungsregeln zu Jahresbeginn. Diese schreiben vor, dass Wertberichtigungen sofort bei Auftreten vorgenommen werden müssen. Im Vorjahresquartal hatten Goodwill-Abschreibungen das Earthlink-Ergebnis mit 10,5 Millionen Dollar belastet.

Außerdem konnte die Company ihren Umsatz im Quartalsvergleich um 6,8 Prozent auf 340,7 Millionen Dollar steigern. Earthlink profitierte dabei insbesondere von dem Anstieg der Nutzerzahlen im Breitbandgeschäft um 68 Prozent. Die Zahl der Einwahlkunden sank dagegen um 5,2 Prozent auf vier Millionen. Ohne die Übernahme des Computerdienstleister PeoplePC im Juli wäre der Rückgang noch höher ausgefallen: Mit dem Anbieter von kostengünstigen PCs mit Internet-Zugang und Support erhielt Earthlink zirka 400.000 neue Abonnenten, darunter 55.000 zahlende Kunden.

Aufgrund der positiven Entwicklung bestätigte Earthlink die Prognosen für das laufende Gesamtjahr 2002. Demnach rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Pro-Forma-Verlust zwischen 21 und 25 Cent je Aktie bei Einnahmen im Bereich von 1,35 bis 1,37 Milliarden Dollar. Außerdem erwartet die Company bis Jahresende einen Anstieg der Breitbankkunden auf 300.000, die Gesamtzahl der Abonnenten soll auf fünf Millionen klettern. (mb)