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E-Sportler tummeln sich bald auch bei Olympia

22.02.2008
Von pte pte
Das US-amerikanische E-Sport-Veranstalter Global Gaming (GGL) hat mit dem chinesischen Organisationskomitee ein Abkommen unterzeichnet, das die Ausrichtung eines E-Sport-Turniers im Rahmen der Olympischen Spiele vorsieht.

Durch das mittlerweile auch von offizieller Seite in China bestätigte Vorhaben sind Computer- und Videospiele zwar noch nicht als Teil des olympischen Wettbewerbs anerkannt, ihr Aufmerksamkeitswert dürfte so allerdings ungeahnte Höhen erreichen. Das chinesische "Our Olympic Organizing Committee" hat dem US-Veranstalter sogar die Verwendung des offiziellen olympischen Logos erlaubt, um den virtuellen Wettbewerb zu bewerben. Stattfinden soll das auf den Namen "The Digital Games"
getaufte E-Sport-Turnier in den ersten vier Tagen der Olympischen Spiele in Shanghai.

"Die 'Digital Games' stellen die ultimative Weiterentwicklung von Computerspielen und der damit verbundenen Kultur auf globaler Ebene dar", erklärt GGL-CEO Ted Owen gegenüber dem "Fortune Magazine". Der E-Sport-Bereich habe es geschafft, sich mit der größten Mainstream-Marke der ganzen Welt zu verbinden. Auch wenn die "Digital Games" kein offizieller olympischer Wettbewerb seien, sei die in Verbindung mit den Olympischen Spielen erzielte Publicity unbezahlbar. "Dieser Event wird von den Medien ausgiebig behandelt werden", meint Owen. Er glaube sogar daran, dass der E-Sport-Bewerb insgesamt mehr Zuseher anziehen könne als die offiziellen Spiele selbst. So hat Owen bereits ganze Fußballstadien als Austragungsorte für den Computerspielevent im Auge.

"Wir sind zumindest für die nächsten fünf Jahre nicht davon ausgegangen, E-Sport-Bewerbe bei den Olympischen Spielen zu sehen", schildert Stefan Baloh, Präsident des eSport Verbandes Österreich, im Gespräch mit pressetext. E-Sport sei eine extrem junge Sportart und habe das Problem, dass sie in den meisten Ländern noch nicht offiziell als solche anerkannt sei. "Die Situation ist hier von Land zu Land unterschiedlich", ergänzt Baloh. China habe diesen wichtigen Schritt bereits vor einiger Zeit getan. "Global gesehen verändert das allerdings noch nichts", räumt Baloh ein. Es stelle sich zudem die Frage, wie Spieler für die "Digital Games" nominiert werden sollen. "Eine offizielle Stellungnahme dazu liegt uns jedenfalls noch nicht vor", betont Baloh.

"Es ist ein historischer Durchbruch, dass Videospiele erstmals Teil der olympischen Festlichkeiten werden", stellt Fong Hong vom "China Internet Gaming Organizing Committee" fest. Längerfristiges Ziel sei die weltweite Etablierung von E-Sport als offiziell anerkannter Sportart. Laut Fong zähle die Regierung mittlerweile bereits über 50 Millionen ernsthafte E-Sportler alleine in China. (pte)