Bitkom-Erhebung

E-Reader kommen an

08.10.2012
Der Absatz von E-Readern wie der "Kindle" von Amazon, "Reader" von Sony oder "eBook" vom Weltbild-Verlag wächst rasant - allerdings von einem bescheidenen Niveau aus startend.
Foto: Bitkom/GfK

Die Verkaufszahlen von E-Readern in Deutschland explodieren - meldet Bitkom. Die Euphorie des Branchenverbands gründet auf eigenen, aktuellen Prognosen, wonach bis Ende des Jahres rund 800.000 Einheiten verkauft werden sollen. Das entspräche einem Anstieg von 247 Prozent gegenüber Vorjahr (zum Vergleich: Einer IDC-Prognose zufolge werden in Deutschland 2012 rund 2,6 Millionen Tablet-PCs Verkauft). Der Umsatz mit den E-Readern würde um 163 Prozent auf 78 Millionen Euro steigen. "Der Markt für E-Reader und den entsprechenden Inhalten, allen voran E-Books, steht vor dem Durchbruch", prognostiziert Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Die Kombination aus preiswerten Geräten und attraktiven Inhalten wird für die Kunden immer interessanter." Laut Erhebung wird der E-Reader-Markt auch im Jahr 2013 erneut kräftig zulegen. Danach steigt der Absatz in Deutschland im kommenden Jahr voraussichtlich um 78 Prozent auf 1,4 Millionen Stück. Der Umsatz legt um 65 Prozent auf 128,5 Millionen Euro zu.

Als E-Reader werden Lesegeräte bezeichnet, die speziell für die Darstellung von elektronischen Büchern optimiert sind. In den Absatzzahlen sind keine Tablet Computer enthalten, auf denen ebenfalls E-Books gelesen werden können. Im Vergleich zu Tablet Computern sind E-Reader deutlich preiswerter. Der Durchschnittspreis liegt aktuell bei 97 Euro, das sind 24 Prozent weniger als im Vorjahr. Günstige Geräte in der Einstiegsklasse sind bereits ab 50 Euro zu haben. "Mit E-Readern können preisbewusste Nutzer in die Welt der E-Books und anderer digitaler Publikationen einsteigen", sagte Rohleder. E-Reader sind im Vergleich zu Tablets leichter und verfügen in der Regel über sehr kontrastreiche Bildschirme, die sich insbesondere für das Lesen von Texten sehr gut eignen. Verfügen die Geräte über Bildschirme mit E-Ink-Technologie (elektronische Tinte), halten die Akkus deutlich länger als bei Tablets. Dagegen verfügen E-Reader bei weitem nicht über die multimedialen Fähigkeiten von Tablet Computern, zum Beispiel für die Darstellung von Videos. (jha)