E-Business: Zuerst Compaq fragen?

12.11.1999

Compaq-CEO Michael Capellas erläuterte im Gespräch mit Gartner-Analysten, wie sich der im Moment angeschlagene PC-Riese dem Thema E-Business stellen möchte. Die nächste Generation von Compaq-PCs, die Capellas spätestens für den Sommer kommenden Jahres ankündigte, werden vor allem "simpel" sein: einfach in der Bedienung und in ihrer eigenständigen Funktionalität. Wesentliche Aufgabe der neuen Geräte soll es sein, Kunden und Anwender anzusprechen, die (noch) vor zuviel Technik zurückschrecken. Capellas deutete unverblümt an, womit seine Company und ihre Wettbewerber in Zukunft mehr denn je rechnen müssen: Mit der Konkurrenz durch digitales Fernsehen (Set-top-Boxen) und/oder Internet-fähige Handies.

Der Kampf um die Internet-Zugangstechnik dürfte jedenfalls auf der Hardwareseite in eine neue, vielleicht entscheidende Runde gehen. Besagte "Neudefinition" des PCs soll, so Capellas in Cannes, entscheidend dazu beitragen, daß die Kunden beim Thema E-Commerce und Internet "wieder zuerst an Compaq denken". Server-seitig lautet deshalb die Devise des PC-Weltmarktführers: Nicht abspecken, sondern einen E-Business-gemäßen Backend-Support aufbauen. Dabei blieb es natürlich nicht aus, daß der Compaq-Chef Werbung für die eigenen "Alpha"- und "Himalaya"-Maschinen sowie die von Digital Equipment "geerbten" VMS-Systeme machte. Diese sollen vor allem in Sachen Ausfallsicherheit, Fehlertoleranz und Echtzeitfähigkeit verbessert werden. Last, but not least kündigte Capellas den Einstieg in das Geschäft mit dem Applications Service Providing (ASP) an. Entsprechende Partnerschaften mit Carriern und Herstellern von Applikationssoftware sollen Compaq den letzten Schliff zu einer "E-Business-Company" geben.