Projekt-Management

Drei PM-Trends für 2012

04.01.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Agile Ansätze haben ihre Vorteile - aber sie erfordern agiles Projekt-Management und eignen sich nur bedingt für große Teams. Deshalb liegt das klassische Projekt-Management auch 2012 im Trend.
Michael Streng, Paramete: "Features lösen keine Probleme."
Michael Streng, Paramete: "Features lösen keine Probleme."
Foto: Parameta Projektberatung

Aus Beratungsaufträgen und eigenen Analysen hat die Parameta Projektberatung GmbH & Co. KG drei Trends abgeleitet, die das kommende Projekt-Jahr bestimmen dürften: Portfolio- statt Projekt-Management, Nachfrage nach schlanken Tools und weniger "Agilität". Die folgenden Fragen müssen sich Unternehmen laut Parameta stellen:

1. Machen wir eigentlich die richtigen Projekte?

Diese Frage ist auch 2012 entscheidend. "Viele Probleme, die im Einzelprojekt-Management verortet wurden - zu wenig Personal, zu lange Dauer und zu hohe Kosten - haben ihren Ursprung im Portfolio-Management", erläutert Parameta-Chef Michael Streng. Ein an den Unternehmenszielen orientierter Auswahlprozess stelle sicher, dass nur Projekte angestoßen würden, die dem Betrieb den bestmöglichen Nutzen versprächen. Dann funktioniere meist auch das Einzelprojekt-Management besser.

2. Brauchen wir immer umfangreichere Tools?

"Von PM-Tools versprechen sich die Unternehmen schnelle Hilfe", weiß Streng. Zudem sei 2012 ausreichend Budget dafür vorgesehen. Doch komplexere und zahlreichere Features lösten keine Probleme, sondern führten "zu noch mehr Ernüchterung". Deshalb gehe der Trend von umfassenden Tools zu schlanken Lösungen.

3. Was bringt uns das Modethema Agilität?

Agile Entwicklungsprozesse wie Scrum oder Crystal zeigten Wege auf, um schnell und flexibel auf Ergebnisdruck zu reagieren, so Streng. Je nach Problemstellung ließen sie sich erfolgreich in das Projekt-Management einbinden. Aber agile Methoden eigneten sich eher für kleineren Teams mit drei bis 30 Mitgliedern. Gehe es um die Existenz des Unternehmens oder um die Ausrichtung an dessen Zielen, behalte das klassische Projekt-Management die Oberhand.