Web

Doubleclick will sein angekratztes Image aufpolieren

15.02.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Doubleclick hat eine Reihe von Initiativen gestartet, um der Öffentlichkeit zu beweisen, dass man mit Kundeninformationen verantwortungsvoll umgeht. Der US-amerikanischen Web-Werbefirma war vorgeworfen worden, unrechtmäßig Kundendaten zu sammeln und für Werbezwecke zu verkaufen. Dabei verwendet Doubleclick die als "Cookies" bekannte Tracking-Technologie, um das Kaufverhalten der Konsumenten zu verfolgen (CW Infonet berichtete). Die Informationen werden anschließend für personalisierte Werbung verwendet.

Doubleclick will nun eine Werbekampagne via Web-Banner und Zeitungsanzeigen starten, um Verbraucher auf die neue Homepage Privacy Choices zu locken. Dort wird über Datenschutz und Persönlichkeitsrechte im Web informiert. Die Website ermöglicht es den Benutzern außerdem, das Cookie-Tracking von Doubleclick abzuschalten. Die New Yorker Web-Werbefirma will zudem künftig nur noch mit Websites zusammenarbeiten, die "klare und effektive Kundenschutzregeln" befolgen.

Verbrauerschützer bezeichnen diese Maßnahmen jedoch als absolut unzureichend. Ins Schussfeuer der Kritik geriet vor allem die Option, auf der neu eingerichteten Website das Cookie-Tracking auszuschalten. Sie bemängeln, die meisten Surfer wüssten nicht von der Überwachung und würden daher auch nicht entsprechende Schutzmaßnahmen treffen. Die Verbraucherorganisationen fordern den Gesetzgeber auf, die Überwachung des Online-Verhaltens nur nach ausdrücklicher Erlaubnis der Benutzer zu gestatten.