Domino auf Linux

02.07.1999

Steven Beckhardt, President von Iris Associates, konnte auf der Devcon das Gerücht um eine Linux-Version von Domino endgültig klären. Bereits seit Mitte 1998 arbeitet ein Iris-Entwickler zu Hause an einer Portierung. Als Lotus-Chef Jeff Papows im Herbst 1998 eine Linux-Portierung noch ausschloß, war Iris ohne sein Wissen schon so weit vorangekommen, daß man eine Fertigstellung bis Ende 1999 in Aussicht stellen konnte. Mittlerweile arbeiten drei Entwickler an diesem Projekt. Sie führten zur Devcon bereits zwei Server auf den Distributionen von Caldera und Red Hat vor. Beckhardt zeigte sich zuversichtlich, daß der Linux-Server in der Version 5.03 Ende dieses Jahres erscheinen wird. Darüber hinaus freute sich ein Großteil der zur Devcon angereisten 1500 Entwickler besonders auf den letzten Vortrag: Linus Torvalds legte seine Vorstellungen von einer Software-Entwicklung in vernetzten Umgebungen dar. Dabei bezeichnete er Microsoft mehrfach als seinen besten Betatester. Die umstrittene Mindcraft-Studie habe tatsächlich einige Schwächen von Linux offengelegt. Nun würden sich Hunderte von Entwicklern geradezu überschlagen, um diese Probleme zu beseitigen. Ohne Microsoft sei eine solche Motivation nicht zu erreichen gewesen.