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Disney verhindert Toysmarts Verkauf von Kundendaten

11.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Disney-Tochter Buena Vista Internet wird dem in Konkurs gegangenen Online-Spielzeugladen Toysmart.com 50 000 Dollar für die Vernichtung von dessen Kundendatenbank bezahlen. Die Mickey-Mouse-Company, die mehrheitlich an Toysmart beteiligt ist, möchte dadurch verhindern, dass der elektronische Spielzeug-Shop seine Pläne verwirklicht und die Informationen an Drittunternehmen veräußert. Im Juli vergangenen Jahres hatte die US-Regulierungsbehörde FTC (Federal Trade Commission) dem Antrag von Toysmart zugestimmt, die Daten verkaufen zu dürfen. Bedingung war jedoch, dass der Käufer sich an die einstigen Kundenvertragsklauseln des Online-Spielzeugladens halten müsse. Die Dotcom hatte den Kunden in ihren Geschäftsbedingungen zugesichert, die gesammelten Informationen nicht an Dritte weiterzugeben oder zu veräußern. Das US-Konkurs-Gericht hat jedoch in einem Anschlussverfahren die Rechtskräftigkeit der FTC-Regelung

vorübergehend ausgesetzt.

Unter anderem hatten auch Verbraucherschutzorganisationen gegen die FTC-Entscheidung protestiert. Sie befürchteten, dass mit Toysmart ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte, der auch andere bankrotte Dotcoms zum Verkauf von geheimen Kundendaten animieren würde. FTC-Sprecher Eric London zeigte sich mit der jetzt getroffenen Vereinbarung zufrieden: "Es hat sich gelohnt so lange dafür zu kämpfen."