IFA

Digitaler Fernsehempfang steigt leicht

10.09.2013
Digitales Fernsehen ist auf der IFA ein großes Thema, Smart-TVs verbinden Fernsehen und Internet. Neue Zahlen zeigen: Die meisten Deutschen empfangen Fernsehen digital, doch die Nutzung der neuen Geräte lässt noch zu wünschen übrig.

Immer mehr Menschen in Deutschland empfangen Fernsehen digital. Gleichzeitig verbreiten sich einige neue Empfangsmöglichkeiten nur schleppend. Das liegt daran, dass die Besitzer die Möglichkeiten ihrer Geräte oft nicht nutzen, wie der Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten zeigt.

"Der Grad der Digitalisierung ist leicht angestiegen", sagte Andreas Hamann von den Medienanstalten am Dienstag in Berlin. Gut 80 Prozent der Haushalte in Deutschland empfangen der Umfrage zufolge Fernsehen auf digitalem Wege. Kabel und Satellit liegen bei jeweils gut 46 Prozent gleichauf, der Fernsehempfang über DVB-T ist stabil bei elf Prozent. Internet-TV Angebote wie "Entertain" von der Deutschen Telekom oder "Vodafone-TV" nutzen knapp fünf Prozent der Haushalte. In einigen Haushalten gibt es mehrere Empfangswege, in vier Prozent gar keinen Fernseher.

Sogenannte Smart-TVs, die man mit dem Internet verbinden kann, gibt es in elf Prozent der Haushalte. Doch viele Nutzer sind mit den Geräten offenbar überfordert: Rund die Hälfte der Smart-TV-Besitzer haben demnach ihre Geräte überhaupt ans Internet angeschlossen. Um Videoinhalte aus dem Netz zu schauen, schalten die meisten Menschen ihren PC ein und nicht den Fernseher.

Das liege auch daran, dass die Bedienung der Smart-TV-Geräte oft umständlich sei, sagte Wolf Osthaus vom Internet- und Fernsehanbieter Unitymedia Kabel BW. Die Einrichtung müsse einfacher sein und am bestem für alle angeschlossenen Geräte in einem Rutsch erledigt werden können. "Ich glaube, wenn das so ist, werden die Leute das auch nutzen", sagte Osthaus.

Die Experten warnten vor einer zu frühen Abschaltung der analogen Übertragung über Kabel. "Das muss ein verbraucherfreundlicher Übergang sein", sagte Hans Hege, der bei den Medienanstalten für digitalen Zugang zuständig ist. Dem Digitalisierungsbericht zufolge haben derzeit gut die Hälfte (55,9 Prozent) der Kabelhaushalte digitalen Empfang.

Hege schlug ein Vorgehen wie bei der Abschaltung des analogen Satellitenempfangs vor. Dabei wurde die Abschaltung der analogen Übertragung lange vorab angekündigt. "So was braucht immer zwei bis drei Jahre Vorlauf", sagte er. Mit günstigen Zusatzgeräten müsse sichergestellt werden, dass Verbraucher alte Geräte umrüsten können. (dpa/tc)