Nielsen plant Überwachung von Online-Videos

Digitale Wasserzeichen gegen Internet-Piraterie

06.12.2007
Von pte pte
Das Medienforschungsunternehmen Nielsen hat den Start eines neuen Systems angekündigt, das zur Überwachung von Online-Videos eingesetzt werden soll. Auf Basis digitaler Wasserzeichen wurde ein Programm entwickelt, mit dem Rechteinhaber ihre Videos kennzeichnen und so vor Internet-Piraterie schützen können. Als potenzielle Kunden hat Nielsen vor allem Medienkonzerne wie NBC und Discovery Channel im Auge, die TV-Inhalte produzieren, als auch Internetnetzwerke wie Myspace und YouTube, wo große Mengen an User-generated-Content online gestellt werden.

Das System namens "Nielsen Digital Media Manager" soll voraussichtlich Mitte 2008 veröffentlicht werden. Digitale Wasserzeichen an sich sind nicht neu - so versieht das Unternehmen laut eigenen Angaben bereits 95 Prozent der US-Fernsehbilder mit einer Alters-Kennzeichnung. Die Innovation liegt vielmehr darin, dass mit dem neuen Programm künftig die Verteilung von Medieninhalten im Internet überwacht und reguliert werden kann. Allerdings hat auch Google in diesem Bereich bereits ein ähnliches Erkennungssystem eingeführt, das verhindern soll, dass geschützter Content auf YouTube hochgeladen wird.

Der Digital Media Manager arbeitet auf Basis zweier verschiedener digitaler Signaturen, die in die Videos integriert werden. Darüber können die Rechteinhaber letztlich nachverfolgen, wo ihre Inhalte im Netz auftauchen sowie ob und wie sie getauscht oder verwendet werden. Ob das System zum Start im kommenden Jahr auch für Unternehmen im deutschsprachigen Raum zur Verfügung stehen wird bzw. was es den Kunden kosten soll, konnte Nielsen auf Nachfrage von pressetext zunächst nicht beantworten.

Parallel zur Ankündigung des Digital Media Manager hat das Unternehmen nun aber auch die Einführung von BuzzMetrics in Deutschland bekannt gegeben. Dieses System, das sich laut Nielsen in den USA bereits erfolgreich durchgesetzt hat, dient der Beobachtung und Analyse von nutzergenerierten Inhalten. "Insbesondere Markenartikler, aber auch Unternehmen aus den Branchen Automobil, Consumer Electronics, Ernährung sowie Medienunternehmen haben diesen Service bislang am stärksten genutzt", erläutert Björn Sprung, Sales Director Nielsen Media Research, gegenüber pressetext.

Mit BuzzMetrics können die Blogs, Internetforen und Online-Plattformen durchsucht und ausgewertet werden. Da immer mehr Verbraucher ihre Meinung zu Produkten und Dienstleistungen im Internet kundtun und damit auch immer häufiger andere Konsumenten beeinflussen, werden Daten aus nutzergenerierten Informationen für die Unternehmen zunehmend wichtiger. "Die Vorteile von BuzzMetrics liegen für die Kunden in der zeitnahen Identifikation von Verbrauchermeinungen. Konkrete Einsatzmöglichkeiten sind unter anderem die Beobachtung von Produkteinführungen, die Ermittlung von Kaufgründen oder die Resonanz auf Werbekampagnen", so Sprung auf Nachfrage von pressetext. Die Kosten für die Kunden würden dabei gemäß den unterschiedlichen Anforderungen variieren. (pte)