Diebold prognostiziert Rueckgang nur bei Mainframes Telekommunikation laesst die IT-Branche wachsen

09.12.1994

MUENCHEN (CW) - Der Markt fuer Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) in Deutschland ist nach Erhebungen der Diebold Deutschland GmbH, Eschborn, 1994 um 4,5 Prozent gewachsen. Das zum Daimler-Konzern gehoerende IT-Beratungshaus macht die Erholung der Gesamtwirtschaft fuer diesen Trend verantwortlich. Der Aufschwung sei deutlicher ausgefallen als erwartet.

Das Gesamtvolumen des IKT-Marktes betraegt laut Diebold im ablaufenden Jahr rund 215 Milliarden Mark. Davon entfaellt der Mammutanteil - immerhin 40 Prozent - auf die Telekommunikation. In diesem Segment uebertreffen die Dienste mit einem Anteil von 70 Prozent die Investitionen fuer Ausruestung bei weitem.

Rund 30 Prozent des IKT-Marktes nimmt die Datenverarbeitung einschliesslich Bueroloesungen ein. Der DV-Sektor ist zwar 1994 wie der Gesamtmarkt um 4,5 Prozent gewachsen, nimmt jedoch in Relation zum gesamten IKT-Bereich langsam ab. Immerhin 22,5 Prozent des 215-Milliarden-Kuchens entfallen auf Elektronikbausteine fuer Geraete und Anlagen, 7,5 Prozent auf Bauelemente und Baugruppen.

Anlaesslich des diesjaehrigen Marktforums in Frankfurt zeigten sich die Berater optimistisch, was die konjunkturelle Entwicklung angeht. Zwar werde die Ausbildung von Mitarbeitern als Bremse wirken, doch sei sie unerlaesslich und werde sich langfristig auszahlen. Fuer 1995 prognostizieren die Analysten ein Wachstum des IKT-Marktes um fuenf bis sieben Prozent - ein Wert, der auch fuer den Teilmarkt DV vorhergesagt wird.

Im Hardwaresegment, dessen Gesamtvolumen 1994 bei 26 Milliarden Mark liegt, verzeichnen die Marktbeobachter ein moderates Wachstum, obwohl das Geschaeft mit Grosssystemen um rund 5,4 Prozent auf 5,2 Milliarden Mark zurueckging. Zwar registriert auch Diebold "positive Impulse" im Mainframe-Geschaeft, die vom Verkauf sehr grosser Systeme (mehr als zwei Millionen Mark) sowie von Upgrade- Kosten herruehrten, doch ist fuer die Analysten ein deutlicher Rueckgang bei den verkauften Stueckzahlen unuebersehbar.

Der Trend "Mehr MIPS auf weniger Rechnern zu geringeren Preisen" setze sich weiter fort. Die groesste Nachfrage im Hardwarebereich gibt es bei den PCs: Deren Marktanteil stieg 1994 um 7,5 Prozent auf nunmehr 9,1 Milliarden Mark.

Auch der Software- und Servicemarkt expandiert

Den deutschen Software- und Servicemarkt beziffern die Spezialisten mit einem Gesamtwert von 33,3 Milliarden Mark - im Vorjahr waren es 31,5 Milliarden. Hier gehen die Marktbeobachter erneut von einem Wachstum von sechs bis sieben Prozent aus. Das Software- und Servicegeschaeft teilt sich auf in die Bereiche Produkte (40 Prozent), Projekte (25,5), IT-Services (16) und Hardwarewartung (18,5).

Diebold erwartet in den naechsten Jahren einen Anstieg des Produkt- und des IT-Servicegeschaefts, waehrend Projekt- und Wartungs- Business stagnieren beziehungsweise abnehmen sollen. Im Projektgeschaeft sind wie im Vorjahr vor allem Software- Entwicklungsleitungen gefragt.