Diebold bemaengelt verkrustete Strukturen DV im Bankwesen bedarf der kompletten Neuorientierung

15.04.1994

MUENCHEN (vwd/CW) - Dringenden Handlungsbedarf bescheinigen die Management-Berater von Diebold den Banken bezueglich ihrer Datenverarbeitung. Die Neuordnung gewachsener Strukturen erweise sich in der eher konservativen Branche jedoch als besonders schwierig.

Die Ursachen fuer das Informatikdefizit der Banken sind einem Bericht der Eschborner Unternehmensberatung zufolge vielschichtig. Eines der groessten Probleme sei die Grundmentalitaet der Branche, mit der sich eine traditionelle Organisation nur schwer in ihren Grundzuegen veraendern lasse. Handlungsbedarf sieht man bei Diebold vor allem in den Bereichen Management-Unterstuetzung, Kundeninformationen, Electronic Banking und DV-gestuetzte Kundenberatung. Auch die kuenftige Integration hauseigener Softwareloesungen in Anwendungen des Kunden sowie die computerbasierte Bearbeitung von Vorgaengen sind angesagt. Die vorhandenen Basissysteme sind meist veraltet und viel zu unflexibel, um den neuen Aufgaben gewachsen zu sein.

Einen Ausweg aus der Misere koennen nach Einschaetzung der Diebold- Analysten nur veraenderte DV-Strukturen schaffen. So habe sich herausgestellt, dass DV-Manager haeufig nicht ausreichend mit der Unternehmensstrategie vertraut sind, um die Firmenziele auf das Informatiksystem zu uebertragen. Auch im Bereich der Geschaeftsprozesse muss sich laut Diebold einiges aendern: Die heute meist nach Sparten getrennten Informationssysteme sollen einer abteilungsuebergreifenden DV weichen, die Kundenbelange komplett bearbeitet. Einen Vorteil sieht Diebold auch im Outsourcing oder in der Verselbstaendigung einer Informatikabteilung, um die vielfach mangelhafte Kostentransparenz zu verbessern.