Eigene COM-Anlage oder COM-Service

Die Vorteile des COM-Verfahrens

18.02.1977

- Schnelligkeit beim Erstellen der Druckausgaben,

- Starke Reduzierung des Raumbedarfs,

- Große Datenmengen mit schneller Zugriffsmöglichkeit beim Sachbearbeiter,

- Entlastung des Rechenzentrums durch Wegfall der Spitzenbelastung bei der Druckausgabe, und seine Wirtschaftlichkeit durch beachtliche Einsparungen bei den Papier-, Personal- und Raumkosten bestechen. Die meisten Anwender finden den Weg zum COM-Verfahren über einen Dienstleistungsbetrieb. Hier lohnt es sich, auch kleinere Jobs verfilmen zu lassen, um auf diese Weise sich im eigenen Hause an das neue Medium schrittweise zu gewöhnen.

Der Anwender hat bei der Inanspruchnahme des Serviceunternehmens nur die Einmal-Kosten für die Lesegeräte (Mikrofiche-Lesegeräte kosten je nach Ausstattung und Abnahmemenge zwischen 375 Mark und 800 Mark) zu tragen.

Spätestens bei steigendem Umsatz mit dem COM-Serviceunternehmen stellt sich die Frage, wann der Einsatz einer eigenen COM-Anlage lohnt. Der Serviceunternehmer wird sehen, daß er den Kunden lange behält; noch vor 2 bis 3 Jahren wurden da Zahlen von 350 000 Seiten und mehr pro Monat genannt. COM-Hersteller wiederum legen andere Zahlen vor, um dem Anwender den Griff zur eigenen Hardware schmackhaft zu machen; da ist oft von 100 000 bis 150 000 Seiten monatlich die Rede.

Natürlich sind beide Werte nicht aus der Luft gegriffen. Es sind Fälle bekannt, wo die schnelle Verfügbarkeit und die erforderliche Datensicherheit den Einsatz einer COM-Anlage schon bei 80 000 Seiten monatlich rentabel macht; andererseits gibt es auch COM-Anwender, die 3 bis 4 Millionen Seiten jährlich im Lohn verfilmen lassen.

Ein wesentlicher Grund für die unterschiedlichen Break-even-Angaben sind die Preise der für den Vergleich herangezogenen COM-Konfigurationen. Die genannten Zahlen müssen daher auf den Anwender und seine Anforderungen an das COM-System bezogen gesehen werden.

Hier sind Unterscheidungen zu treffen zwischen der Kompaktanlage, bei der Entwicklungs- und Schneidegerät eingebaut sind, und der konventionellen COM-Anlage (liefert belichteten Film, der im Entwicklungsautomaten entwickelt und dann geschnitten wird).

Beide Typen werden wiederum unterschieden in nicht-intelligente COM-Anlagen, bei denen die COM-Aufbereitung der Daten auf der Groß-EDV durch Modifizierung der Druckprogramme oder durch Umsetzen der Druckbänder in "COM-Bänder" erfolgt, sowie intelligente COM-Anlagen - sie verarbeiten normale Druckbänder; die COM-Aufbereitung wird durch einen eingebauten Minicomputer übernommen.

Am Beispiel der nichtintelligenten DatagraphiX COM-Anlage "AutoC0M/ AutoFICHE" wird erläutert, welche Primär-Kosten (Miete, Wartung und Verbrauchsmaterialien) auftreten.

Der Preis für Verbrauchsmaterial (Silberfilm in Wegwerf-Kassetten und Chemikalien-Packs) beträgt pro Fiche zirka 50 Pfennig. In der folgenden Tabelle werden die Kosten pro Mikrofiche bei Verfilmung von monatlich 1000 Stück (durchschnittliche Belegung 150 Seiten, 42fache Verkleinerung) dargestellt:

Bei Verwendung derselben Parameter ergeben sich bei anderen Volumina folgende Grundpreise:

Die Duplikate können, da der Duplizierautomat in den Kosten (Anlage und Wartung) eingeschlossen ist, mit dem Verbrauchsmaterialpreis von zirka 15 Pfennig pro Duplikat als Grundpreis eingesetzt werden.

Zu diesen Primär-Kosten sind nun anteilige Personalkosten, Mehrkosten für EDV-Aufbereitung, Raumkosten und Stromverbrauch hinzuzurechnen.

Beim Vergleich der Preise pro Fiche müssen Datensicherheit (auch vertrauliche Daten können schnell verfilmt werden), Wegfall von Transportkosten und -zeiten und sofortige Verfügbarkeit vor allem kleinerer Mengen berücksichtigt werden. Sie lassen sich nicht ohne weiteres in Mark und Pfennig ausdrücken, können jedoch die Frage nach einer eigenen COM-Anlage entscheidend beeinflussen.

Fazit: Aus den angegebenen Werten kann als Antwort auf die Frage nach der Wirtschaftlichkeit einer eigenen COM-Anlage der Schluß gezogen werden, daß bei Einsatz einer Kompakt-Anlage in den meisten Fällen die Rentabilitätsschwelle bereits bei etwa 1000 Mikrofiches oder rund 150 000 Seiten pro Monat erreicht werden kann.

* Rolf-Dieter Steinmann ist COM-Systemberater bei DatagraphiX, Wiesbaden