Mainsoft liefert Microsoft-Objekte fuer Unix

Die Software AG bekommt bei der OLE-Portierung Konkurrenz

08.03.1996

Mainsoft gehoert mit der Bristol Technology Inc., der Locus Computing Corp. und Lotus Development zu einer Gruppe von Microsoft-Partnern, die lediglich die Win-32-Schnittstelle auf Unix portieren sollen. Dabei ist Mainsoft scheinbar ueber das Ziel hinausgeschossen, wenn das Unternehmen jetzt die Auslieferung einer eigenen OLE-Implementierung inklusive der Unterstuetzung der Komponenten OLE Custom Controls (OCX) fuer Mitte 1996 ankuendigt. Die Software wird als Zusatz zur hauseigenen Entwicklungsumgebung "Mainwin XDE" ausgeliefert. Die Betaversion des Produkts soll bereits im Umlauf sein.

Fuer DEC und die Software AG stellt sich nun die Frage, ob Microsoft bei der Unterstuetzung von Mainsoft vertragsbruechig geworden ist. Das waere der Fall, wenn die Kalifornier mit aktuellem OLE-Sourcecode versorgt worden waeren. Rolf-Ruediger Hansen, Marketing-Leiter der Software AG, haelt es aber auch fuer moeglich, dass Mainsoft lediglich mit den offengelegten OLE- Schnittstellen gearbeitet hat. Diese Vorgehensweise waere nach Ansicht des SAG-Managers nicht anfechtbar.

Falls alles mit rechten Dingen zugegangen ist, so Hansen, koennte hier der Software AG durchaus Konkurrenz ins Haus stehen. Der Zeitplan der Darmstaedter sieht die Portierung von OLE auf die wichtigsten Unix-Plattformen erst fuer 1997 vor, eine MVS-Version soll folgen.