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Die seltsamen Zahlenspiele von Lernout & Hauspie

06.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktie des belgischen Softwarehauses Lernout & Hauspie (L&H) fiel gestern an der Nasdaq um rund 16 Prozent auf 36,81 Dollar. Grund war vor allem die erste Bilanz nach US-Richtlinien, die das Unternehmen auf Grund der Übernahme von Dictaphone vorlegen musste. Darin gab es offensichtliche Ungereimtheiten, die den Finanzanalysten ziemlich seltsam vorkamen.

Im Mittelpunkt des Interesses steht das Asiengeschäft des Spezialisten für Spracherkennung und -synthese. Im abgeschlossenen ersten Quartal will die Company in Korea 58,9 Millionen Dollar Umsatz (oder 53 Prozent der gesamten Einnahmen) gemacht haben - ein Jahr zuvor waren es gerade 97 000 Dollar gewesen. Das Geschäft in den USA, Europa und dem restlichen Asien sei derweil um 27 Prozent auf 51,8 Millionen Dollar zurückgegangen, erklärte L&H. In der Jahresbilanz für 1999 weisen die Belgier außerdem 80,3 Millionen Dollar Umsatz in Singapur aus (nur geringfügig weniger als in den USA), weitere 62,9 Millionen Dollar sollen aus Korea stammen. Seltsam nur, dass ein Jahr zuvor beide Länder zusammen gerade mal für 300 000 Dollar Umsatz gut waren.