Die SEC bohrt ihre EDGAR-Datenbank auf

26.09.2006
Mit einem 54 Millionen Dollar teuren Update ihrer Datenbank will die US-amerikanische Börsenaufsicht das System der Pflichtveröffentlichungen revolutionieren.

Das bisherige, schon in den 80er Jahren entwickelte "EDGAR"-System (Electronic Data Gathering, Analysis and Retrieval) wird dazu umgebaut und bekommt wahrscheinlich auch einen neuen Namen, wie SEC-Chef Christopher Cox ankündigte. Unter anderem soll die neue Datenbank es ermöglichen, Daten interaktiv zu "taggen" (verschlagworten). Investoren, Analysten und die Behörde selbst sollen dann Informationen besser auffinden und vergleichen können.

Der EDGAR-Nachfolger soll auch neuere Internet-Techniken wie RSS-Feed unterstützen. Die praktische Umsetzung übernimmt Keane Federal Systems im Rahmen eines auf drei Jahre befristeten und 48 Millionen Dollar teuren Auftrags. Die Laufzeit könnte anschließend um weitere drei Jahre verlängert werden. Keane wird für das Projekt vermutlich andere Hightech-Firmen mit ins Boot nehmen.

Weitere Verträge gingen an Rivet Software und Wall Street on Demand. Sie sollen interaktive Software entwickeln, die man kostenlos von der SEC-Website laden und mit der man Finanzberichte anschauen und analysieren kann, die in XBRL (Extensible Business Reporting Language) verfasst sind.

Die SEC investiert außerdem 5,5 Millionen Dollar in die Fertigstellung branchenspezifischer XBRL-Taxonomien, um sicherzustellen, dass künftig Unternehmen aus allen Sektoren ihre Finanzberichte in XBRL vorlegen können. Cox verspricht sich davon weniger Fehler sowie geringere Kosten und Aufwände sowohl für börsennotierte Firmen als auch für die SEC. (tc)