"Puls" ermöglicht Anwendung im Rechnungswesen:

Die Mikros werden gesellschaftsfähig

15.02.1980

HOLZKIRCHEN - Die Anbieter von Mikrocomputern suchen seit Jahren nach einem gangbaren Weg, auch das Rechnungswesen in kleinen und mittleren Unternehmen mit Hilfe der kleinen Kraftpakete zu automatisieren. Jetzt hat die Redysoft Software GmbH, Holzkirchen, ein Buchhaltungsprogramm speziell für Mikrocomputer entwickelt. "Puls" soll, so die Väter des Buchhaltungsprogramms", die Softwarelücke zwischen Großrechnern und Mikrocomputern schließen". Anton Loth und Larry E. Matthias stellen "Puls" in Wort und Flowchart vor.

Jeder Geschäftsvorgang, der vom Unternehmen ausgeführt wird, muß in einer Buchung durch einen "Buchungssatz" festgehalten werden. Für diese Aufzeichnungen ist in "Puls" ein spezieller Buchungsbeleg entwickelt worden, der die einheitliche Gestaltung und Erfassung der Buchungen gewährleistet. Durch das Ausfüllen der Buchungszeilen, welches handschriftlich oder maschinell von einem Buchhalter vorgenommen werden muß, ist der kaufmännische Teil der Datenverarbeitung abgeschlossen.

Nach der Festlegung und Eingabe des unternehmensspezifischen Kontenplans bestimmt der Mikrocomputer für die nachfolgenden "Transaktionen", sprich Buchungen, die notwendigen "Ansprechpartner", das heißt Konten (siehe Flowchart Nr. 1).

Der Vorteil dieses Programmabschnitts ist, daß jeder Unternehmer seine individuellen Kontenbezeichnungen beibehalten kann und nicht nach einem starren und vorgegebenen Einheitskontenrahmen verfahren muß.

Nun können die Daten des vom Buchhalter erstellten Buchungsbelegs mit Hilfe der Tastatur in den Mikrocomputer eingegeben und auf Diskette verarbeitet werden. Wenn die Transaktionen anschließend beendet sind, können alle Daten auf einer "EDIT-LIST" ausgedruckt werden, um den manuell erstellten Buchungsbeleg mit den Computerdaten zu vergleichen.

Nach diesem Abstimmvorgang werden die Daten ins "POSTING-FILE" (Ordnungsdatei) übertragen und verarbeitet. Von hier ab gibt es kein zurück mehr: Fehler durch falsche Eingabe an der Tastatur können nur noch mit einer zusätzlichen Stornobuchung berichtigt werden.

In Zusammenarbeit mit dem "MASTER-FILE" (Speicherplatz der angesprochenen Konten mit kumulierten Daten) werden die eingegebenen Monatsbuchungen mit den gespeicherten Daten der Vormonate verarbeitet.

Hieraus werden die Totalsummen gebildet und in drei verschiedenen Reports (Monatsberichte) ausgedruckt (siehe Flowchart Nr. 2).

Die Struktur des Programms unterscheidet

Arbeitsfiles (Masterfile, Trans-File, Posting-File) für den laufenden Monat,

Datenfiles (History Disk) für vorangegangene Monate,

Prüflisten und Reports (Terminal oder Papier). (Siehe Flowchart Nr. 3)

Dies sind die Besonderheiten von "Puls": .

Die "Turnkey-Operation" ermöglicht dem Anwender dieses Programm zu bedienen, ohne eine Computersprache zu beherrschen.

Ein "Passwort" schützt vor ungerechtfertigtem Zugriff auf Daten und Informationen.

Am Terminal wird durch Programmund Arbeitsnummern angezeigt, wo sich der Benutzer befindet (Standortbestimmung!).

Die eingegebenen und verarbeiteten Daten (nach "Posting") können nicht verändert oder gelöscht werden. Es ist eine Stornobuchung (Berichtigung) notwendig (Manipulationssicherheit!).

Dieses System wurde auf dem Apple II Puls (48 K, zwei Floppies) entwickelt und wird langfristig auch für andere Mikrocomputer (zum Beispiel TRS 80 Level II) hergestellt.

Informationen: Redysoft Software GmbH, Software für Mikrocomputer, Tölzer Str. 28, 8150 Holzkirchen, Tel.: 0 80 24/34 49

Verfasser: Anton Loth, Betriebswirt und Steuerbevollmächtiger, Larry E. Matthias, Software Direktor (B.A. Bethel College)