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Deutsche Telekom will Maut-System für neue Dienste aufrüsten

28.09.2007
Die Deutsche Telekom will ihr Maut-System für neue Dienste rüsten.

Derzeit werde an einer neuen Software gearbeitet, die neben der Abrechnung der Maut auch Mehrwegdienste ermögliche, sagte Thomas Pferr, der für das operative Geschäft der Telekom-Tochter Satellic Traffic Management zuständig ist, am Donnerstagabend in München. Als Beispiel für neue Anwendungen nannte er Flottenmanagement für Speditionen. Die Unternehmen könnten über das satelliten-gestützte System ihre Lkw effektiver einsetzen.

In Deutschland sind Mehrwegdienste bislang nicht möglich, da der Vertrag zwischen Bund und dem Maut-Betreiberkonsortium Toll Collect diese ausschließt. Allerdings setzt bei der Bundesregierung ein Umdenken ein, wie Pferr sagte. So seien für den 18. Oktober Gespräche über die Einführung von Mehrwegdiensten bei der Regierung geplant.

Mit der neuen Software soll zudem die Abrechnung von Maut auf Landstraßen und in Städten verbessert werden. Das von der Telekom entwickelte System ist bislang in Ballungsgebieten gegenüber alternativen Abrechnungsmodellen im Nachteil. Mit der Software-Aufrüstung will die Telekom-Tochter die Chancen für einen Export des Maut-Systems verbessern. Satellic will sich um eine Reihe von Maut-Aufträgen bewerben, wobei Pferr die Benelux-Länder, die Slowakei, Ungarn und Großbritannien im Visier hat.

Seit Anfang 2005 erhebt Toll Collect im Auftrag der Bundesregierung eine Maut für Lkw-Fahrten auf deutschen Autobahnen. Nach Anlaufschwierigkeiten laufe das System nun fehlerfrei, beteuerte Pferr. Er rechnet sich daher gute Chancen für den Export der Technologie aus. (dpa/tc)