ITK-Branche nimmt Fahrt auf

Deutsche CIOs investieren trotz Sparzwangs

09.07.2004
MÜNCHEN (CW) - Die meisten IuK-Märkte boomten im ersten Halbjahr weltweit, weil die CIOs mit erhöhten Budgets in neues Equipment und Projekte investieren. Das belegt die jüngste Ausgabe des "COMPUTERWOCHE Branchenmonitors". Auch in Deutschland zieht das Geschäft an, obwohl hier noch viele IT-Haushalte stagnieren oder sogar schrumpfen.

Die Statistiken der Marktforscher lassen keinen Zweifel: Die IuK-Industrie befindet sich im Aufschwung. Die Absatzzahlen der Hersteller im Server-, PC-, Chip-, Speicher- und Sicherheitsgeschäft haben spürbar angezogen. Dieser Trend dürfte auch in den kommenden Wochen durch die neuesten Quartalsergebnisse bestätigt werden: Obwohl der Preisdruck gestiegen ist und Kunden um Rabatte feilschen wie nie zuvor, werden die Ergebnisse überwiegend gut ausfallen. Schleppend entwickeln sich allerdings die meisten Dienstleistungssegmente wie zum Beispiel IT-Beratung und -Service sowie das Carrier-Business.

In der momentan starken Nachfrage nach Hard- und Software spiegelt sich vor allem der Bedarf der IT-Abteilungen wider, ihre Systeme nach Jahren des Sparens zu modernisieren und neue IT-Projekte aufzusetzen. Dabei kommt den CIOs zugute, dass sie in der Regel wieder über höhere Budgets verfügen. Besonders in den USA lassen sich die Verantwortlichen, wie eine Studie von Forrester Research ergab, die IT wieder mehr kosten. Ein Drittel der Befragten ist sogar bereit, den vorgegebenen Finanzrahmen zu sprengen.

Trotz der Konjunkturbelebung fällt das Wachstum der IT-Haushalte laut Forrester aber gemäßigt aus. Für 2004 ermitteln die Auguren in Westeuropa ein Plus von lediglich 2,6 Prozent, im kommenden Jahr sollen es 2,8 Prozent sein.

Bitkom: Marktlage hellt sich auf

Allerdings scheinen in vielen deutschen Unternehmen die Uhren noch anders zu schlagen. Sowohl die Analysten von Vanson Bourne als auch die von Techconsult haben herausgefunden, dass CIOs hierzulande mit weniger Geld mehr IT auf die Beine stellen müssen. Viele der konsultierten IT-Manager beklagen weitere Budgetkürzungen und investieren deshalb nur dosiert in ihre Systeme.

Glaubt man dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), ist von einem Konsumverzicht der deutschen Unternehmen in Sachen IT aber wenig zu spüren. 70 Prozent der in dem Industrieverband organisierten Mitglieder haben im ersten Quartal steigende oder zumindest stabile Inlandsumsätze verzeichnet. Bitkom-Chef Willi Berchtold rechnet deshalb für die deutsche IuK-Wirtschaft in diesem Jahr mit einem Umsatzanstieg um 2,5 Prozent auf 131,9 Milliarden Euro.

Laut Berchtold nimmt die ITK-Branche wieder Fahrt auf und wächst schneller als die Gesamtwirtschaft, die um 1,5 Prozent zulegen soll. Für einen Dämpfer sorgte jedoch der jüngste Ifo-Geschäftsklimaindex, der auf den tiefsten Stand seit September 2003 fiel. Ursache dafür sind die reduzierten Geschäftserwartungen der deutschen Firmen im zweiten Halbjahr. Die deutsche Wirtschaft macht zwar gute Exportgeschäfte, aber wegen der schwachen Inlandsnachfrage ist noch kein nachhaltiger Konjunkturaufschwung in Sicht. (pg)

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