Die Deutsche Bank führt exklusive Gespräche mit dem britischen BPO-Dienstleister Xchanging über den Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an der ETB. Entsprechende Zeitungsberichte bestätigte die Frankfurter Zentrale. Die Deutsche Bank hat die Wertpapier-, Funds-, und Derivate-Abwicklung 1999 in das eigenständige Tochterunternehmen ETB mit der Hoffnung ausgelagert, dass weitere Banken ihre Transaktionsdienste dort betreiben lassen. Die ETB konnte allerdings nur wenige kleine Kunden gewinnen, die großen Finanzhäuser sträubten sich, derartige Services der Tochter eines Konkurrenten zu übergeben. Die Deutschen Bank erwartet sich vom künftigen Partner neue Wachstumschancen für die ETB. Der Standort Frankfurt-Sossenheim soll erhalten werden. Mit einem Ergebnis ist in den nächsten sechs Monaten zu rechnen, so ein Sprecher der Deutschen Bank.
Mit Xchanging käme ein reiner Business-Process-Outsourcer nach Deutschland. Das Unternehmen wurde 1998 mit finanzieller Hilfe von General Atlantic Partners (GAP) gegründet und bietet Dienste zur Geschäftsprozessauslagerung im Personal-, Finanz- und Rechnungswesen an. Die Annäherung zur ETB kommt nicht von ungefähr, immerhin sitzt im Verwaltungsrat von Xchanging mit Johannes Maret ein ETB-Aufsichtsratsmitglied. Maret war zuvor CFO bei Sal.Oppenheim. Die Privatbank ist einer der wenigen externen Kunden der ETB.
GAP wiederum erwarb im vergangenen August die Mehrheit an der TDS AG, Outsourcing-Anbieter aus Neckarsulm. Im Dezember 2003 erweiterte TDS durch die Akquisition der BFD AG, Iserlohn, das Angebotsportfolio um Betriebsdienstleistungen für Personalabrechnungen. (jha)