FRAMINGHAM (IDG) - Die Sybase Inc. wird das System 11 des Datenbank-Management-Systems "SQL Server" voraussichtlich nicht zum angekuen-digten Termin ausliefern koennen. Das lang erwartete Release sollte im Juni 1995 das Betastadium erreichen und im Herbst dieses Jahres generell verfuegbar sein.

Mit dem Betatest sei man im Plan, erklaert Berl Hartman, Vice- President fuer Produkt-Marketing. Es sei aber wahrscheinlicher, dass statt grosser Stueckzahlen anschliessend "kontrollierte Releases" an ausgewaehlte Kunden ausgeliefert wuerden. Als Grund fuehrt Hartman unter anderem das kuerzlich errungene ISO-9000-Zertifikat an, das dem Soft-warehersteller einige Tests vorschreibt.

Deutliche Verzoegerungen koennten fuer Sybase kritisch werden, urteilen Marktbeobachter. Laut Rich Edwards, Analyst bei Robertson Stephens & Co., San Franzisko, hinkt der Datenbankanbieter in bezug auf seinen Produktzyklus hinter den Wettbewerbern Informix Software Inc. und Oracle Corp. her. So meldete das Unternehmen im ersten Quartal des aktuellen Geschaeftsjahres Einbrueche bei den Verkaufszahlen, die Sybase-CEO Mark Hoffman mit Zurueckhaltung seitens der Kunden in bezug auf das aktuelle System 10 begruendet. Die Leistung der Software liess bei mehr als vier bis sechs Prozessoren deutlich nach, wie Hoffman zugab. Dieses Manko soll bei der neuen Version behoben sein.

Verbesserungen plant Sybase auch bei der Version 11 des "Replication Server", die im letzten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen soll. Die Software soll Text- und Bilddateien verarbeiten koennen sowie Microsofts Open-Database-Connectivity- (ODBC-)Protokoll unterstuetzen. Ferner soll eine Verbindung zur Groupware "Lotus Notes" geschaffen werden, die Notes-Usern den Abgleich ihrer Datenbestaende ermoeglicht.