IT-Beratung, Ingenieurdienste

Der Fachkräftemangel ist das größte Problem

04.08.2009
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Aber auch Kostendruck und Auftragsrückgang machen den Anbietern von Technnik-Beratung und Engineering-Services zu schaffen.

Der Markt für Technologie-Beratung und Ingenieurdienste geht laut Lünendonk in diesem Jahr um sechs Prozent zurück. Aber auch für die nächsten zwei bis drei Jahre sehen sich die Anbieter mit schwierigen Herausforderungen konfrontiert. Als größtes Problem gilt dabei einer Lünendonk-Studie zufolge der Fachkräftemangel (72 Prozent der Nennungen), gefolgt von den Faktoren "Preiskampf/ Kostendruck" (62,4 Prozent) und "Wirtschaftskrise/ Auftragsrückgang" (38,4 Prozent).

"Aufgrund des strukturellen Fachkräftemangels versuchen die Anbieter, so viele Mitarbeiter wie möglich zu halten, auch wenn das zu Lasten der Profitabilität geht", beschreibt Hartmut Lüerßen, Partner von Lünendonk, die Situation. Vergleichsweise gut geht es vor diesem Hintergrund den finanzstärkeren Dienstleistern. Sie sind in der Lage, bei steigenden Aufträgen mehr Projekte mit den vorhandenen Mitarbeitern umzusetzen und die Auslastung hochzufahren, begründet der Experte. Dadurch müssten sie weniger Zeit und Geld in die Rekrutierung neuer Mitarbeiter investieren. "Die meisten Unternehmen sehen die aktuelle Krise nur als Schwächephase, die spätestens 2011 wieder vorüber ist. Wer dann nach einer Reduzierung der Belegschaft wieder neue Mitarbeiter sucht, hat es doppelt schwer."

Als schwierige Herausforderung bezeichneten die Umfrageteilnehmer auch eine bevorstehende Marktkonsolidierung (19,2 Prozent der Nennungen). Im Vergleich zu anderen Servicesegmenten im Business-to-Business-Bereich - etwa Zeitarbeit und Personaldienstleistungen - hat sich der Markt für Technologie-Beratung und Engineering-Services noch nicht so stark konzentriert. So erreichen in diesem Jahr nur zwei Anbieter einen Marktanteil von mehr als fünf Prozent: Die Edag aus Fulda kommt mit einem Inlandsumsatz von 460,7 Millionen Euro auf 6,4 Prozent. Und die Bertrandt AG, Ehningen, liegt mit einem Inlandsumsatz von 395,2 Millionen Euro bei 5,5 Prozent Marktanteil (siehe Tabelle).