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Der Druck auf die Handy-Hersteller wächst

12.07.2007
Sony Ericsson verfehlte trotz einer Steigerung die Gewinnerwartungen der Analysten. Motorola musste sogar eine Gewinnwarnung abgeben.

Der Handy-Hersteller Sony Ericsson hat im abgelaufenen Berichtszeitraum Ergebnis und Absatz deutlich erhöht. Der Umsatz sei gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 3,11 Milliarden Euro gewachsen, teilte das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und Ericsson mit. Der Absatz kletterte im zweiten Quartal um 59 Prozent auf 24,9 Millionen Geräte, womit die Gesellschaft an die Entwicklung des Vorjahres anknüpfen konnte. Der Überschuss wuchs von 143 Millionen auf 220 Millionen Euro und der operative Gewinn von 203 Millionen auf 315 Millionen Euro. Damit sei die eigene Erwartung erfüllt worden, sagte Vorstandschef Miles Flint. Allerdings wurden die Prognosen des Marktes verfehlt.

Die Branche werde in diesem Jahr weiter vom intensiven Wettbewerb geprägt sein, mit neuen Produkten wolle Sony Ericsson allerdings schneller als der Markt wachsen, sagte Flint. Für dieses Jahr rechnet der Manager mit einem branchenweiten Absatz von über 1,1 Milliarden Mobiltelefonen. Angetrieben wird das Wachstum vor allem von der Nachfrage in Schwellenländern wie Indien, China und Brasilien, wo vor allem günstigere Geräte gekauft werden. Mit neuen Geräten hat Sony Ericsson auf diesen Trend reagiert, was sich im niedrigeren durchschnittlichen Verkaufspreis pro Handy (ASP) niederschlägt. Dieser fiel von 145 Euro im Vorjahr auf 125 Euro im zweiten Quartal. Hier hatten Analysten 132 Dollar erwartet.

Beim US-Rivalen Motorola laufen die Geschäfte weitaus schlechter. Das Unternehmen warnte gestern davor, in seiner Handy-Sparte für das zweite Quartal voraussichtlich einen Verlust sowie sinkende Einnahmen ausweisen zu müssen. Zudem rückte Motorola von seinem Ziel ab, im Gesamtjahr 2007 mit Mobiltelefonen schwarze Zahlen zu erwirtschaften. Vor allem in Europa und Asien laufen die Geschäfte des Unternehmens unter Plan. Damit wird die Luft für Motorola-CEO Ed Zander (Foto) immer dünner. Gestern vor Bekanntgabe der Gewinnwarnung hatte die Aktie noch drei Prozent gewonnen, weil Gerüchte über eine Ablösung Zanders aufgekommen waren. Nach den Zahlen ging der Kurs des Papiers leicht herunter. (ajf)