Anhaltend starke Nachfrage erwartet

Dell lässt HP hinter sich

20.08.2004

Wie Dell bekannt gab, kletterte der Nettoprofit im Ende Juni abgelaufenen Dreimonatszeitraum gegenüber dem Vorjahresquartal um 29 Prozent von 621 Millionen auf 799 Millionen Dollar oder 31 Cent pro Aktie. Die Einnahmen wuchsen um knapp 20 Prozent auf 11,71 Milliarden Dollar. Mit den Zahlen entsprach das Unternehmen aus Round Rock, Texas, exakt den Markterwartungen und traf gleichzeitig die im Juli aktualisierte eigene Prognose.

"Wir haben im Quartal ein deutliches Wachstum verbucht", erklärte Unternehmenschef Kevin Rollins. Während sich andere IT-Anbieter besorgt über die Marktsituation in den vergangenen Wochen geäußert hätten, habe Dell keinerlei Hinweise auf einen Rückgang der IT-Ausgaben erkennen können. Rollins Spitze richtete sich insbesondere gegen den Konkurrenten Hewlett-Packard, der kurz zuvor mit schwachen Quartalszahlen und einer vorsichtigen Prognose enttäuscht hatte. Der darauf folgende Kurseinbruch bei HP hatte auch die Dell-Aktie in Mitleidenschaft gezogen. Investoren sollten nicht alle Unternehmen aus einer Branche in einen Topf werfen, mahnte Rollins: Dell unterscheide sich deutlich von allen anderen Firmen.

Server-Absatz legt zu

Die vorgelegten Zahlen - die Texaner präsentierten allerdings nur einige Highlights - konnten sich in der Tat sehen lassen: So steigerte Dell den Server-Absatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 31 Prozent. Nach Einnahmen gemessen, konnten die Texaner im weltweiten Server-Markt gut 1,5 Prozent Marktanteil hinzugewinnen. In allen anderen Produktkategorien sei das Geschäft um mindestens einen Prozentpunkt gewachsen, gab Dell weiter bekannt. Die Verkäufe von Notebooks legten um 28 Prozent zu und steuerten 29 Prozent zum Konzernumsatz bei; mit Desktop-PCs wurden 49 Prozent der Einnahmen erwirtschaftet; die restlichen 22 Prozent stammen aus dem Bereich Enterprise Systems und stellen damit laut Dell einen neuen Rekordwert dar.

In den USA steigerten die Texaner ihre Einnahmen um 20 Prozent, während in Europa und Asien sogar Zuwächse um 30 beziehungsweise 29 Prozent verzeichnet wurden.

Für das laufende dritte Geschäftsquartal rechnet Dell-CEO Rollins damit, dass der Geräteabsatz gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent zulegen wird. Resultat sei ein Gewinn von 33 Cent je Aktie bei einem Umsatz von rund 12,5 Milli- arden Dollar, das entspräche einem Zuwachs um 27 beziehungsweise 18 Prozent. Analysten hatten bislang für diesen Zeitraum im Durchschnitt mit einem Gewinn pro Aktie von 32 Cent und einem Umsatz von 12,47 Milliarden Dollar gerechnet. "Ähnlich wie unsere Anleger haben auch wir uns ein Wachstum von Umsatz und Marktanteilen sowie eine solide Rendite vorgenommen", erklärte Rollins. "Diese Ziele schließen sich keineswegs gegenseitig aus." (mb)

Abb: Höhere Rendite

Dell konnte seinen Nettoprofit überproportional zum Umsatz steigern. Quelle: CW