Einstieg in Industrie- und Behördengeschäft

Debis-Systemhaus integriert GEI Rechnersysteme GmbH

07.09.1990

STUTTGART/AACHEN (CW) - Der Daimler-Benz-Unternehmensbereieh Interservices AG (Debis) hat seinem Systemhaus die GEI-Gesellschaft für Systemtechnik und Datenverarbeitung mbH hinzugefügt. Als Discom GmbH soll die vormalige Aachener Software-Tochter dezentrale Systeme für den Daimler-Konzern und für den Markt planen sowie liefern.

Das Systemhaus von Debis, der "vierten Gewalt" im Stuttgarter Technologiekonzern, schlägt die Discom organisatorisch dem Geschäftsfeld "Computer- und Kommunikations-Services" zu. Dessen Angebot, bisher auf Rechenzentrums- und Netzdienste fokussiert, soll durch Discom um verteilte, dezentrale DV-Konzepte erweitert werden, heißt es in einer GEI-Mitteilung. Von großer "strategischer Bedeutung" sei dabei das Absatzgebiet außerhalb des Automobil-, Rüstungs- sowie Luft- und Raumfahrtkonzerns: Die Gesellschaft solle sich auch am freien Markt durchsetzen.

Das Angebotskonzept umfaßt zu diesem Zweck herstellerübergreifende Systemintegration und die Vermarktung von Unix-Netzprodukten. Zum Kundenstamm des bisherigen GEI-Systemhauses zählten Unternehmen aus den "Top-1000" - Geschäftsführer Michael Emrich nennt Abnehmer wie Fichtel & Sachs, Mahle-Kolben, die Hamburger Hochbahn AG und Philips Components - sowie verschiedene deutsche Behörden. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen etwa erledige die Verwaltung ihrer Studentendaten mit einer GEI-Installation; die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung zähle ebenfalls zum Kundenkreis.

Die Geschäftsleitung - neben Emrich, der die Planung, das Marketing und die inneren Dienste betreut, bleibt von der alten Mannschaft Dieter Podhajecky (Vertrieb), hinzu kommt Hubert Kersting von Dornier, dem "Kompetenz-Center" und Projekt-Management zugeordnet sind - tritt mit ehrgeizigen Zielen an: Setzte GEI Rechnersysteme nach eigenen Angaben zuletzt rund 20 Millionen Mark per anno um, plant Discom, dieses Volumen bereits im Geschäftsjahr 1991 zu verdoppeln. Die Mitarbeiterzahl soll auf 150 aufgestockt werden.

Unterdessen meldet ein anderer Debis-Geschäftsbereich, Finanz-Dienstleistungen, zweistellige Wachstumsraten im Leasingsektor. Läuft das Geschäft -

Finanzierungsvolumen weltweit 11,5 Milliarden Mark - bisher vorwiegend im Fahrzeugleasing ab, so sieht Vorstandsmitglied Hans Adams einen Wachstumspfad künftig auch in den Märkten für Bürokommunikation, Hard- und Software sowie Prozeßsteuerung.