FIZ Technik macht ersten Schritt zur Vernetzung von DB-Systemen:

Datenbank wird indutstriegerecht getrimmt

21.02.1986

FRANKFURT/BERN (CW) - Das Datenbankangebot des Fachinformationszentrums Technik e.V. (FIZ Technik), Frankfurt, soll neu strukturiert und erweitert werden. Ziel der im Frühjahr 1986 geplanten Umstellung ist es, die Datenbanken stärker den Informationsbedürfnissen insbesondere der Industrie anzupassen.

Neu in die Angebotspalette kommen Datenbanken mit Produkt- und Herstellerangaben, Normen und Richtlinien, Softwarebeschreibungen sowie Veröffentlichungen zu Arbeitswissenschaft und Unfallverhütung. Weitere Gebiete der Technik: Kraftfahrwesen (VW-Datenbank), Werkstoffe, Textil, Brandschutz und Meerestechnik.

Der Bereich Wirtschaft soll durch die eingeleitete Zusammenarbeit mit dem Datenbankanbieter Data-Star verfügbar gemacht werden. Dieser DB-Dienst der Radio Schweiz AG, Bern, wurde 1981 als neues Produkt in die Palette der Telekommunikationsdienste aufgenommen. Ab kommenden März wird Data-Star, zusammen mit anderen Diensten aus den Bereichen elektronische Post und "Videotex/Bildschirmtext" zur selbständigen Sparte "Informationssysteme".

In der Kooperation mit den Schweizern sieht der Vorsitzende des FIZ Technik e.V., Hans Reiner, den ersten Schritt zur Vernetzung von weiteren, heute noch getrennt arbeitenden Systemen. Entschieden widerspricht Reiner der weitverbreiteten Meinung, die Bundesrepublik Deutschland sei "in Sachen Datenbanken" ein Entwicklungsland: "Die Industrie hat bereits sehr frühzeitig die Notwendigkeit der systematischen Aufarbeitung von Fachinformationen erkannt. Aus dieser Arbeit stehen heute zwei auch international angesehene Datenbanken für die Elektrotechnik und den Maschinenbau zur Verfügung. Mit zusammen 1,2 Millionen Dokumenten und einer jährlichen Erweiterung um etwa 100 000 Dokumente zählen sie zur Spitzengruppe der in Deutschland genutzten Datenbanken."

Träger des Frankfurter Fachinformationszentrums Technik e.V sind derzeit der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbaue e.V. (VDMA), der Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie e.V. (ZVEI), der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) sowie die Bundespost und eine Reihe von Maschinenbau-Unternehmen. Das Bundeswirtschaftsministerium beteiligt sich mit 49 Prozent an der Finanzierung, 43 Prozent können nach Angaben der Frankfurter durch Eigeneinnahmen gedeckt werden und acht Prozent übernehmen die industriellen Träger, auf denen auch das finanzielle Risiko des Neun-Millionen-Etats liegt.