Studie ergibt schlechte Noten

Das Netz- und System-Management ist noch verbesserungsbedürftig

16.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Die meisten Anwender sind mit ihrem Netz- und System-Management unzufrieden. Dies ergab eine Studie des Dienstleisters International Network Services (INS) unter 98 Netzwerkprofis in den USA, Kanada, Europa und Asien. Das Resultat ist wenig erfreulich, denn die Verwaltung der IT-Ungebung wird von den meisten befragten Anwendern als eine der wichtigsten Aufgaben gewertet.

INS hat in seiner Umfrage das Netz- und System-Management als ein Werkzeug definiert, mit dem sich Prozesse automatisieren und kontrollieren lassen und das Technologien umfaßt, die es dem IT-Manager erlauben, die Leistung von Systemen und Netzen zu verbessern. Unter dieser Vorgabe befragte das Unternehmen Anwender nach den Betriebskosten der Verwaltungsinstallationen (Total Costs of Ownership des Netz- und System-Managements).

Im Verhältnis zu der zu verwaltenden Umgebung ergibt sich ein breites Spektrum. Glücklich kann sich schätzen, wer weniger als zehn Prozent seines IT-Budgets für das Management der Umgebung aufwenden muß. Derartige Strukturen wiesen immerhin 32 Prozent der angesprochenen Anwender auf, doch fünf Prozent gaben Kosten von 50 Prozent und mehr an (siehe Grafik).

Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, daß die Reduzierung dieser Kosten ein wichtiges Ziel bei der Weiterentwicklung der Management-Umgebung ist. Befragt nach den für 1999 angestrebten Strategien im Netz- und System-Management, gaben 58 Prozent der Antwortenden an, ihre Installationen zu zentralisieren, 54 Prozent wollen standardisieren. Diese Zahlen springen vor allem im Vergleich zu den Vorjahresdaten ins Auge. Damals nannten nur 34 Prozent der Anwender die zentrale Kontrolle als wichtiges Ziel, 35 Prozent die Standardisierung.

Den größten Anteil an den Kosten für das IT-Management verschlingt das Personal. 34 Prozent des Management-Budgets fließen in die Taschen der Mitarbeiter, weitere zwölf Prozent planen die Unternehmen für Trainungsmaßnahmen ein. Hinzu kommen 19 Prozent für außerhäusige Dienstleistungen, 29 Prozent für die Technik und Produkte, schließlich fallen noch sechs Prozent an nicht näher genannten Aufwendungen an.

79 Prozent gaben als sehr wichtiges Ziel an, mit Hilfe der Management-Tools eine bessere Auslastung erreichen zu wollen, 20 Prozent fanden es erstrebenswert. Doch das hat seinen Preis, und der ist nach Meinung fast aller IT-Manager zu hoch. 90 Prozent der IT-Manager drängen darauf, die Kosten für die Management-Umgebungen selbst zu reduzieren. 47 Prozent halten diese Aufgabe für sehr wichtig, 43 Prozent für einigermaßen wichtig.

Zwar ist die Zufriedenheit mit den Verwaltungsumgebungen gegenüber 1998 gestiegen, optimal ist sie jedoch nicht. Auf einer Skala von eins (sehr unzufrieden) bis fünf (sehr zufrieden) vergaben die befragten Manager im Schnitt die Note drei. Damit verzeichnete INS eine etwas bessere Bewertung als im Vorjahr. Damals war die Hälfte der angesprochenen Anwender komplett unzufrieden mit ihrer Management-Installation.