Customer of Center of Expertise

Das HCC - eines der zehn besten SAP-Zentren weltweit

03.09.2013
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
SAP zeichnet das Hessische Competence Center für Neue Verwaltungssteuerung (HCC) als eines der zehn besten Customer Center of Expertise weltweit aus.

SAP zeichnet das Hessische Competence Center für Neue Verwaltungssteuerung (HCC) als eines der zehn besten Customer of Center of Expertise weltweit aus.

Im Rahmen einer Feierstunde erhielt Horst Westerfeld, CIO des Landes Hessen, das Zertifikat aus den Händen von Hartmut Thomsen, Managing Director SAP Deutschland (links im Bild).
Im Rahmen einer Feierstunde erhielt Horst Westerfeld, CIO des Landes Hessen, das Zertifikat aus den Händen von Hartmut Thomsen, Managing Director SAP Deutschland (links im Bild).
Foto: HCC

Seit dem Jahr 2006 lässt sich das HCC regelmäßig von der SAP AG zertifizieren. Im vergangenen Jahr erreichte das Shared-Service-Center des Landes Hessen 196 von 200 möglichen Punkten in den Bereichen SAP-Support, Einflussnahme auf die SAP-Entwicklung, Vertrags-, Lizenz- und Informations-Management. Im Rahmen einer Feierstunde erhielt Horst Westerfeld, CIO des Landes Hessen, das Zertifikat aus den Händen von Hartmut Thomsen, Managing Director SAP Deutschland.

Das HCC wurde vor mehr als zehn Jahren im Finanzressort gegründet, um dem Reformprojekt "Neue Verwaltungssteuerung" zur Einführung eines modernen Rechnungswesens "ein Gesicht zu geben", so die eigene Darstellung. Ziel war ein zentrales Kompetenzzentrum für Finanzdienstleistungen und alle SAP-Belange.

Den Part des technischen Dienstleisters mit der Betreuung des SAP-Basisbereichs und dem Betrieb des SAP-Rechenzentrums übernahm die Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung (HZD). So entstand eine auf die hessischen Spezifika angepasste Aufbau- und Ablauforganisation.

Für das Shared Service Center und das Customer Center of Expertise (CCOE) wurde ein Mix aus erfahrenen Landesbediensteten sowie aus der Wirtschaft stammenden SAP- und IT-Spezialisten engagiert. Heute beschäftigt das HCC etwa 400 Landesbedienstete. Aus Sicht des CCOE-Managers Helmut Krug haben sich die "gesunde Kombination aus Verwaltungs- und Informatikwissen" sowie die "Mischung aus erfahrenen Angehörigen der 40- und 50plus-Generation und Nachwuchskräften" im Nachhinein als Erfolgsfaktoren herausgestellt.

Mehr als 750 Changes im Jahr

Von 2001 bis 2006 wurden die SAP-Module für Rechnungswesen, Logistik und Personalwesen in zwei hoch integrierten Landesreferenzmodellen eingeführt. Später kamen Business Intelligence/Business Objects und SAP-Portals hinzu. Die Systemlandschaft umfasst etwa 100 SAP- und Nebensystemen. Mehr als 750 umfangreiche Changes und über 50 Projekte auf der Basis politischer, gesetzlicher oder fachlicher Anforderungen werden jedes Jahr umgesetzt, wie das HCC stolz berichtet.

Das CCOE administriert 12.000 SAP-Anwender und 40.000 Portalbenutzer, stellt die Auszahlung von Gehältern und Bezügen für mehr als 220.000 Abrechnungsfälle sicher und wickelt den unbaren Zahlungsverkehr des Landes Hessen mit einem Zahlungsvolumen von über 300 Milliarden Euro ab. Mit den vom HCC gelieferten SAP-Daten konnte Hessen schon 2009 eine an kaufmännischen Prinzipien orientierte konsolidierte Eröffnungsbilanz erstellen.

Weiterentwicklung des SAP-Standards

Wie SAP-Manager Thomsen bestätigte, ist das hessische CCOE im Bereich Public Sector prozessual "hervorragend" aufgestellt. Zudem habe die langjährige Zusammenarbeit zwischen SAP und Hessen zur Weiterentwicklung des SAP-Standards in Spezialbereichen wie Public-Sector-Management, Beamtenversorgung oder Dienstrechtsmodernisierung beigetragen.

Laut Auditorin Irina Lipp löst das CCOE im Support-Betrieb mehr als 98 Prozent aller gemeldeten Probleme selbst; die verbleibenden zwei Prozent werden an SAP weitergeleitet. Dabei handle es sich zu mehr als 80 Prozent um echte Softwarefehler, die zur Anpassung des SAP-Standards führten.

Cloud Computing und Self-Services

Wie es mit der Modernisierung weitergehen soll, schilderte CIO Westerfeld: Die politische Entscheidung zur wirtschaftlichen Nutzung der Geschäftsprozesse unter Verwendung neuer Technologien werde weiter umgesetzt - unter anderem mit der sukzessiven Einführung von Prozessintegration und Cloud Computing. Zudem stehe der Ausbau des hessischen Verwaltungsportals mit Self-Services für alle Landebediensteten sowie vielfältigen Anwendungen für die Bürgerinnen und Bürger auf dem Programm.