Online-Händler bieten falsche Medikamente an

Das Geschäft mit der Anthrax-Angst

09.11.2001
MÜNCHEN (CW) - Die täglichen Berichte über neue Milzbrandfälle schüren in den USA die Angst vor Infektionen. Diese Panik machen sich dubiose Online-Händler zu Nutze. Sie bieten via Internet Medikamente und Kuren an, die zum überwiegenden Teil wirkungslos sind.

Die Nachfrage nach Medikamenten gegen Milzbrand ist in den letzten Wochen in den Vereinigten Staaten sprunghaft angestiegen. Nach Angaben der National Association of Boards of Pharmacy (NABP) gibt es mittlerweile über 50 Internet-Seiten, die das Medikament Cipro oder andere Mittel anbieten.

Doch die Apothekervereinigung warnt die Verbraucher vor einem übereilten Online-Einkauf auf diesen Seiten. Viele der Anbieter hätten keine Lizenz, um Medikamente verkaufen zu dürfen. So seien Firmen aus dem Ausland nicht berechtigt, ihre Pharma-Produkte in den USA anzubieten. Andere Online-Händler würden gefälschte Mittel und Therapien anbieten, die überhaupt keine Wirkung zeigten. In einigen Fällen ermittelt die Federal Trade Commission (FTC) wegen Betrugsverdachts.

Carmen Catizone, Executive Director bei der NABP, rät den Verbrauchern, Medikamente nur auf Anraten eines Arztes zu nehmen und die entsprechenden Mittel bei von der NABP zertifizierten Online-Händlern zu kaufen. Wer diesen Ratschlag nicht beachte, sei zwar etliche Dollar ärmer, aber keine Spur gesünder. (ba)