Die bundesdeutschen Stadtverwaltungen nutzen zwar das Internet, schöpfen aber bei weitem noch nicht dessen Pontenzial aus. Für die Studie "Anspruch und Wirklichkeit: E-Government in Deutschland" nahm Accenture die Web-Angebote von 14 deutschen Bevölkerungszentren unter die Lupe. Dabei wurde Bremen Spitzenreiter, während Magdeburg das Schlusslicht bildete. Der Fokus der Untersuchung lag auf Dienstleistungen für Bürger und Privatwirtschaft.

Insgesamt schneiden die Verwaltungen recht mittelmässig ab. So kommt Holger Bill, Partner bei Accenture, zu dem Schluss, dass alle Dienstleistungen, die öffentliche Verwaltungen anbieten, sowohl qualitativ als auch quantitativ ausbaufähig seien. In der Studie wurden 45 verschiedene Services, darunter Adressänderung, Beantragung einer Heiratsurkunde oder Kfz-Anmeldung, untersucht. Grundlage für die Beurteilung der Web-Seiten waren der Umfang der Dienstleitungen und deren Entwicklungsgrad. Ein großer Teil der untersuchten Stadtverwaltungen legt den Schwerpunkt auf die reine Veröffentlichung von Informationen. Für die Bürger effiziente, interaktive Angebote bleiben Einzelfälle. Zudem werde Datenschutz und Sicherheit zu langsam umgesetzt, um die Bürger von der Nutzung einer Online-Verwaltung zu überzeugen.

Mit diesem Problem steht Deutschland aber nicht allein da. Im internationalen Vergleich bewegen sich die bundesdeutschen Verwaltungen im Mittelfeld, wie eine zweite, enbenfalls von Accenture erstellte Studie zeigt. Über zwölf Monate wurden 22 Länder beobachtet. Fazit der Untersuchung: Trotz nachweisbarer Fortschritte erreicht die Qualität von Online-Dienstleistungen staatlicher Stellen in keinem Land den Level, der in der Privatwirtschaft bereits Norm ist.