Satire

CW-Wert

16.01.1998

Programmiert Gott? Der israelische Mathematiker und Theologe Elijahu Rips sieht in der Bibel Spuren eines codierenden "Computerprogramms". Lese man zum Beispiel nur jeden 119. oder 2087. Buchstaben - Rips hat dazu eine Suchsoftware entwickelt -, so zeigten sich Begriffe wie "Apollo" und "Raumschiff", "Kennedy" und "Dallas", "Nazi" und "Hitler". Alles, was bis heute geschehen sei, stehe schon in der Heiligen Schrift.

Ein anderer Mathematiker, Brendan McKay aus Australien, hält das für Unfug. Rips' Programm erzeuge aus jeder beliebigen längeren Vorlage so viele Buchstabenkombinationen, daß darunter immer auch ganze Wörter seien. Auf diese Weise "prophezeie" Herman Melvilles Roman "Moby Dick" (1851) zahlreiche geschichtliche Ereignisse bis zum Tod von Lady Di.

Wir haben die Ripssche Software getestet. McKay hat natürlich recht. Es bedeutet überhaupt nichts, wenn ein Text scheinbare Geheimbotschaften wie "spitze geschrieben" und "boah ey" in sich birgt. Wir verraten auch nicht, in welchem Beitrag aus dieser CW das der Fall ist. Das könnte nämlich hochmütig wirken, Er aber "will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen" (Jesaja 13,11), und das gilt ganz besonders für hervorragende Glossenschr... Liebe Leserinnen, liebe Leser: Der Verfasser obiger, aus technischen Gründen leider nicht mehr zu löschender Zeilen grüßt Sie aus der Essensmarkenausgabe. Er macht sich dort gut. Seid fruchtbar und mehrt Euch!