Satire

CW-Wert

19.12.2003

Dies ist ein Aufruf! Gerhard Schröder, Wolfgang Clement, Joschka Fischer - pfeifen Sie die EU-Kampfhunde zurück. Microsoft darf kein Leid geschehen.

Standortsicherung bedeutet auch, sich vor diejenigen zu stellen, die in diesem Lande nicht nur reden, sondern machen. Nein, lieber Kanzler, wir meinen nicht Trigema-Chef Wolfgang Grupp und seine Weber, wir meinen Microsoft, den deutschen Jobmotor, der in Unterschleißheim rattert. Zirka 77500 Arbeitsplätze verdanken wir Microsoft und seinem Partnernetz, sagt die Uni Münster, die das Phänomen untersucht hat. Da den Wissenschaftlern die nötigen Mittel für ihre Forschungsarbeit - mit freundlicher Unterstützung von Microsoft - zur Verfügung standen, können wir von der Korrektheit der Ergebnisse ausgehen.

Open Source, so lernen wir von Dr. Stefan Kooths, dem Leiter des Forschungsprojekts, ist volkswirtschaftlich bedenklich. "Ist die Software unentgeltlich verfügbar, so entstehen mit ihrer Entwicklung anders als auf dem kommerziellen Markt auch keine Erlöse, Einkommen, Arbeitsplätze und Steuern." Open Source zu fördern könne "keine ökonomisch vertretbare staatliche Aufgabe sein", sagt Kooths.

Wir sind sicher, dass der Wissenschaftler sein Urteil mit Bedacht gefällt hat. Er wird gegengerechnet haben, ob und wie viel die zahlreichen Anwender in diesem Land mit Open-Source-Produkten sparen können. Er wird sich informiert haben, wie viele Arbeitsplätze bei den Microsoft-Konkurrenten inzwischen verschwunden sind. Und er wird wissen, mit welchen Mitteln diese Wettbewerber vom Markt getrieben wurden. Dass trotzdem am Ende ein fettes Plus für Deutschland herauskommt, führt uns erneut zu unserer Bitte: Liebe Politiker, schützt Microsoft.