CSS und Diamant achten auf die Liquidität

12.10.2006
Erweiterte Controlling-Software soll Firmen helfen, ihre finanzielle Situation besser einzuschätzen.

Von CW-Redakteur Frank Niemann

Web-basierender Rechnungseingang

Der Finanzbuchhaltungs- spezialist Fibunet aus Quickborn stellt ein Web-basierendes Rechnungseingangsbuch vor. Damit können Anwender via Browser Rechnungsbelege bearbeiten und begutachten. Gedacht ist die Funktion für Firmen, die Rechnungen an verschiedenen Standorten erfassen. Papierrechnungen werden hierzu eingescannt. Die Rechnungsprüfung und Buchung im Fibunet-System erfolgt Workflow-gesteuert über Web-Oberflächen.

Mit "perspektivischem Controlling" umschreibt die in Künzell ansässige Softwarefirma CSS ein Angebot, das aus Software und Beratungsleistung besteht. Anwender aus der Fertigungsindustrie sollen in die Lage versetzt werden, ihre Kosten, Ertrags- und Liquiditätssitua- tion besser einzuschätzen. Hierzu werden Informationen unter anderem aus Produktionsplanungs- und Steuerungssystemen (PPS) herangezogen. Laut Hersteller ist es möglich, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und Ursachenforschung zu betreiben, statt nur die Ist-Situation in Form von Berichten darzustellen.

Deckungsbeiträge

CSS verwendet neben der eigenen Software "E-Gecko Control" das Produkt "Profit-Manager" des Partnerunternehmens PCC Consulting aus Erbach. Mit dem Tool lassen sich Deckungsbeiträge beliebiger Struktur, etwa Kunden oder Kundengruppen und Artikel ermitteln. E-Gecko hält in einem Data Warehouse hierzu erforderliche Daten vor.

Der Hersteller entwickelt Programme für das Controlling sowie Rechungs- und Personalwesen. Zu den Hauptwettbewerbern zählen Diamant Software aus Bielefeld und die zu Infor gehörende Varial Software AG. Auch Diamant Software verspricht Liquiditätskontrolle. Mit dem Finanz-Controlling-Modul sei es nun machbar, tagesgenau die Finanzsituation des Unternehmens zu überwachen, zu planen und vorherzusagen. Auf diese Weise lässt sich ermitteln, wie die Finanzsituation in 20 Tagen aussehen wird. Berücksichtigt werden dabei auch Zahlungsmodalitäten von Kunden und Lieferanten. Laut Anbieter kann jede Belegbuchung in der Liquiditätsvorschau berücksichtigt werden.

Intercompany-Buchungen

Darüber hinaus soll mit der "Diamant Konzernbuchhaltung" Unternehmen mit der Funktion "automatische Intercompany-Buchung" die Abschlussrechnung leichter fallen. Diamant adressiert mit dem Produkt mittelgroße Konzerne. Firmeninterne Rechnungen werden in der entsprechenden Schwesterorganisation (Mandant) gebucht. Dabei stellt das System eine identische Kontierung auf beiden Seiten sicher, so der Anbieter. Damit werde vermieden, dass Kontierungsdifferenzen den Konzernabschluss verzögern. Lehnt der Rechnungsempfänger den Beleg ab, wird der Aussteller informiert, so dass der Vorgang nicht verloren geht.

Eine weitere Neuheit, das "Cash-Pooling", gestattet eine konzernweite Finanzplanung und Zahlungsverkehr. Zentral sollen sich damit zum Beispiel Liquiditätsengpässe innerhalb eines Firmenverbunds ausgleichen lassen. Das Bündeln der Zahlungsaktivitäten spart Zeit und Geld. Mit den Funktionen des Moduls können Konzerne beispielsweise die offenen Posten aller Mandanten (zum Beispiel Töchterfirmen) in eine Clearing-Gesellschaft zusammenführen und erhalten so eine aktuelle Sicht auf alle Forderungen, die das Gesamtunternehmen hat. Diamant vermarktet Cash Pooling auch als eigenständiges System, so dass es mit Drittsoftware verwendet werden kann.