MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit der kanadischen Corel Corp. will eine weitere Softwareschmiede auf den anrollenden Web-Services-Zug aufspringen. CEO (Chief Executive Officer) kündigte in einer Keynote auf dem Seybold Seminar in New York eine neue Initiative namens "Deepwhite" an. Dahinter verbirgt sich eine neue Dachmarke, unter der Corel kommende Produkte und Services für Unternehmen im Bereich Content-Erstellung, Prozess-Management und technische Illustration zusammenfasst.

Auf Basis von XML und Web-Services-Technik (unter anderem .Net vom Großinvestor Microsoft) sollen Anwender Grafik- und Textdokumente medien- und Endgeräte-unabhängig publizieren können. Ein Framework soll die Verknüpfung von Dateien mit Daten ermöglichen, die im Internet liegen. Dokumente ließen sich auf diese Weise personalisieren und stets auf dem aktuellsten Stand halten (etwa mit einem Echtzeit-Börsenchart). "Kunden könnten in Wordperfect einen Text oder in Corel Draw eine Grafik erstellen und dann Geschäftslogik und Regeln dahinter legen," erklärte der Corel-Chef.

Nach Procreate ist Deepwhite der zweite neue Unternehmensbereich, den Corel im Zuge seiner Restrukturierung etabliert hat. Die neue Sparte wird eine Reihe XML-basierter Content-Erstellungs-Tools veröffentlichen, die auf IT-Abteilungen in Unternehmen und andere Softwareanbieter abzielen. Die Produkte sollen auch in angepassten Ausführungen für spezielle Branchen erscheinen. Unterstützt werden soll das neue Portfolio laut Burney durch eigene Service- und Vertriebsmannschaften, die vor allem Unternehmenskunden beackern. Diese Mitarbeiter werden sich unter anderem aus den Belegschaften der jüngst übernommenen Firmen Micrografx und SoftQuad rekrutieren. (tc)