SATIRE

Cool and the MVS-Gang

21.05.1993

"Monopol(y): Zwanzig Jahre hat ein cooler Anbieter ein Software- Monopol besessen und damit die Spielregeln in den Rechenzentren bestimmt." Nichts als Polemik - und man weiss ja, aus welcher Ecke das kommt, koennte die erste Reaktion sein. Auch Trauerwein dachte so. Doch weit gefehlt. Der Satz steht in der Anzeige eines Softwarehauses, das System-Management-Tools fuer Mainframes verkauft - der Name tut hier nichts zur Sache. Es kommt aber noch dicker: "Nie mehr Monopol(y) spielen. Nie mehr auf die falsche Karte setzen", mahnt das Inserat. Nun koennte man einwenden, dass es sich die Werbetexter leicht gemacht haben, weil sie Ross und Reiter nicht nennen. Trauerwein kennt sich im Szenejargon nicht so gut aus, um von dem Attribut "cool" gleich auf einen bestimmten Typ und damit den gemeinten Hersteller zu schliessen. Jemand, der seine Emotionen nicht zeigt: Das traefe auf den SNI-Chef Hans-Dieter Wiedig auch zu. IBMs H2O (Hans- Olaf Henkel) kann eigentlich nicht gemeint sein, der engagiert sich fuer die Umwelt und den Fair-play-Gedanken. Trauerwein will es nicht so spannend machen. In der Annonce findet sich ein Hinweis, der keinen Zweifel aufkommen laesst: Multiple Virtual Systems, Kurz: MVS. Polemik bleibt es trotzdem. Von wegen cool: Was hat Trauerwein schon geschwitzt, um saemtliche MVS-Einrichtungen und - Zusaetze zu installieren.