Compugroup geht an die Börse - Klaus Esser mit dabei

23.04.2007
Das Softwareunternehmen Compugroup will am 4. Mai an die Börse gehen. Damit hofft der Hersteller von Abrechnungssystemen für Ärzte mit Sitz in Koblenz auf einen Erlös von bis zu 395 Millionen Euro.

Dies geht aus einem am Samstag auf der Internetseite der Compugroup veröffentlichten Wertpapierprospekt hervor. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ist der ehemalige Chef von Mannesmann, Klaus Esser, mit dabei. Esser sei für die Private-Equity-Gesellschaft General Atlantic Partners schon seit 2003 stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat von Compugroup.

In den nächsten Wochen will Esser laut Zeitungsbericht nun für seinen Arbeitgeber Kasse machen. General Atlantic ist an dem Koblenzer Unternehmen mit 36,9 Prozent wesentlich beteiligt, zweiter großer Anteilseigner ist die Familie von Firmenchef Frank Gotthardt. Klaus Esser hatte zuletzt im Düsseldorfer Mannesmann-Prozesses um die Zulässigkeit von Millionen-Prämienzahlungen vor Gericht gestanden. Das Verfahren wurde eingestellt, Esser musste 1,5 Millionen Euro an die Staatskasse und gemeinnützige Organisationen zahlen.

Compugroup wolle Software stärker im Ausland an Ärzte verkaufen und die weitere Expansion über den Aktienmarkt finanzieren, hieß es. Auch die Schulden sollten abgebaut werden. Bereits heute nutzen nach Angaben der Gesellschaft rund 240.000 Ärzte und Zahnärzte in Europa die Softwarelösungen der Gruppe. Branchenexperten schätzten den Markt in Europa nach Compugroup-Angaben auf 6,9 Milliarden Euro.

Durch Übernahmen waren die Zahlen des Unternehmens 2006 schlechter als im Vorjahr ausgefallen. Zwar stieg der Umsatz laut Börsenprospekt von 116 auf 140 Millionen Euro. Doch der Jahresüberschuss sank von 15,4 auf 11,4 Millionen Euro. Der Börsengang soll im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgen. Die Zeichnungsfrist für das Angebot soll am 30. April beginnen und bis spätestens 3. Mai laufen. (dpa/tc)