Compliance frisst IT-Budgets

16.12.2005
Einer Gartner-Studie zufolge werden alle anderen Projekte auf die lange Bank geschoben.

Die gute Nachricht zuerst: Die IT-Budgets in Nordamerika und Westeuropa werden im kommenden Jahr um zehn bis 15 Prozent zunehmen. Das erwartet zumindest das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner, das 326 Finanz- und IT-Manager nach ihren Plänen für 2006 befragt hat.

Doch die Sache hat einen Haken: Die Gelder, die nicht für den reinen Betrieb notwendig sind, fließen zum größten Teil in die Anpassung der IT an gesetzliche Bestimmungen und andere Regularien, befürchten die Gartner-Analysten. Projekte, die nicht in die Kategorien Compliance oder Corporate Governance fielen, würden folglich aufgeschoben oder gleich aufgehoben (siehe auch Compliance kommt von kompliziert).

Von dem Compliance-Boom werden laut Gartner vor allem die Serviceanbieter profitieren, die Beratung oder Dienstleistungen in Sachen Auditing, Prozess-Management, Workflow, Dokumentation oder Planung anbieten. Vergleichsweise wenig Geld werde im kommenden Jahr für die Beschaffung neuer Software aufgewendet - es sei denn, es handle sich um zusätzliche Funktionen für das Management von Geschäftsprozessen, Unternehmensleistung (Coporate Performance), Dokumenten, Records oder Security.

Um die Ausgaben für Compoliance möglichst gering zu halten, empfehlen die Gartner-Berater einen "nachhaltigen" Ansatz. Die Unternehmen sollten nach Lösungen suchen, die gleichzeitig unterschiedliche Regulierungen abdecken (siehe auch Compliance - Programm statt Projekt). Auf diese Weise lasse sich bis zu 90 Prozent des Gesamtaufwands einsparen. (qua)