Business Computer ist vor Mitte des Jahres nicht verfügbar:

Commodore hat keine Eile mit Amiga

04.04.1986

BASEL (sg) - Die Schweizer Niederlassung der Commodore AG präsentierte in Basel ihr Flaggschiff "Amiga". Allerdings wird der mit vielen Vorschußlorbeeren versehene Business Computer erst ab Mitte des Jahres zu kaufen sein.

Dafür stünde der Rechner laut Commodore jedoch gleich mit Schweizer Normtastatur sowie in der Ausstattung 512 KB Arbeitsspeicher, einer 3?-Zoll-Diskette mit 880 KB und Monochrom-Bildschirm zur Verfügung. Der Preis für Amiga soll rund 5500 Franken betragen. Ob eine professionelle Anwendersoftware dann bereits vorhanden ist, scheint noch ungeklärt. Laut Commodore arbeiten über hundert deutschsprachige Softwarehäuser an ihrer Entwicklung.

Allerdings hat sich nach Angaben des Geschäftsführers Jean Pierre Tschachtli das Unternehmen in bezug auf die Amiga-Einführung unter keinerlei Zeitdruck gestellt. Branchenkenner vermuten, daß Commodore erst einmal die Lager räumen will, um nicht riskieren zu müssen, durch den Verkauf einer neuen Maschine auf den alten MS-DOS-Rechnern sitzenzubleiben.

Anstatt den Start im Business-Bereich zu forcieren, konzentriert sich der PC-Anbieter derzeit darauf, den Rechner mit der bereits vorhandenen Software für Grafik, Ton und den sogenannten Lernprogrammen an interessierte Gruppen zu vermarkten. Hier kämen vor allem Schulen oder Grafiker und andere künstlerische Berufe in Frage.